Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

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peter_tau
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Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

Beitrag von peter_tau » 27.11.2022, 12:35

Hallo liebe LGB-Freunde,

meine analoge LGB-Anlage wird mit einem LGB-Trafo 50110 und dem Fahrregler 52120 neuerer Bauart betrieben, sodass 0-24 Volt Gleichstrom regelbar sind. Nun möchte ich damit mehr als 45 Jahre alte LGB-Lokomotiven fahren lassen, zB eine 2020 und 2071, die nach meinem Verständnis im Spannungsbereich bis 14 Volt Gleichstrom zu betreiben sind.

Nun stellt sich für mich die Frage, wie ein gemischter Betrieb von alten Lokomotiven unter Verwendung der höheren Betriebsspannung am besten realisiert werden sollte. Oder ob ich mir unnötig Gedanken mache, weil die alten Motoren eventuell noch problemlos mit der höheren Spannung umgehen können, ohne besonders schnell zu verschleißen.

Ich freue mich auf Eure Erfahrungsberichte und Vorschläge!

Vielen Dank
Peter

Stephan D.
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Re: Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

Beitrag von Stephan D. » 27.11.2022, 19:36

Hallo Peter!

Wie kommst Du zu der Annahme Deine alten Schätzchen dürften nur mit 14V betrieben werden? Mir ist noch keine LGB-Lok untergekommen die nicht für 22V geeignet ist.

Gruß
Stephan
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Re: Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

Beitrag von Streckenposten » 27.11.2022, 22:15

peter_tau hat geschrieben:
27.11.2022, 12:35
... Nun möchte ich damit mehr als 45 Jahre alte LGB-Lokomotiven fahren lassen, zB eine 2020 und 2071, die nach meinem Verständnis im Spannungsbereich bis 14 Volt Gleichstrom zu betreiben sind. ...
Hallo Peter,

deine Sorge kann ich verstehen, kann dich aber beruhigen.

Die damaligen roten Siemens-Trafos hatten eine Ausgangsspannung von 14 V bzw. im Falle des "Super" von 18 V. Auch die Trafos mit eingebauten Fahrregler lieferten 14 V Ausgangsspannung.
Allerdings waren die LGB-Motoren schon von Anfang an für einen Spannungsbereich bis 24 V ausgelegt.
Meine 2020 (Heulergetriebe), 2030, 2050 (Heulergetriebe), 2060 und 2071D, die allesamt älter als 50 Jahre sind, können durchaus bis 24 V betrieben werden. Die Motoren brennen also nicht durch, wenn sie bei Maximalspannung gefahren werden, dauerhaft würde ich sie und auch die anderen neuen Motoren nicht damit belasten wollen. Sicherlich ist der Verschleiß bei höherer Geschwindigkeit ebenfalls stärker (wie auch beim Vorbild, weshalb die Züge bei unserer Museumsbahn auch nur mit 20 km/h gefahren werden, statt der möglichen Höchstgeschwindigkeiten von 30 bis 35 km/h), sondern auch bei schwereren Zuglasten (wir setzten dann eine Schiebelok ein).

Also mein Tipp ...:
Loks fahren lassen, den Fahrregler aber nicht übertrieben aufreißen, denn eine Kleinbahn ist nun einmal kein ICE.

... und noch einer:
All die oben genannten LGB-Modelle, wie auch viele Modelle von Schmalspur- und Nebenbahnloks erreichen ihre "vorbildliche Höchstgeschwindigkeit" von 35 km/h schon bei einer Trafospannung von 10 bis 12 V, was dann auch der vom Hersteller genannten "Nennspannung" von 12 V entspricht, also der typischen Betriebsspannung der Motoren. Die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h mancher anderen Kleinbahnlok wie z.B. der 99 6001 (LGB 6001) wird übrigens im vorbildlichen Modellbetrieb auch schon bei 14 bis 15 V erreicht.

Viele Grüße
Holger
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Re: Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

Beitrag von peter_tau » 28.11.2022, 00:09

Hallo Holger.

vielen Dank für die Erläuterungen. Wie haben sich denn ganz allgemein die Geschwindigkeiten der Lokomotiven/Motoren im Laufe der Zeit geändert, während die Spannungen laufend angehoben worden sind? Kann man grob sagen, dass 14 Volt bei einer alten Lok in etwa zur gleichen Geschwindigkeit bei einer typgleichen neuen Lok mit 22 Volt führt? Wenn das so ist, würde ich an einen Vorwiderstand in der Lok nachdenken.

Müsste ich etwas berücksichtigen, wenn ich eine alte Lok mit 14 Volt digitalisieren will im Vergleich zu 22 Volt Loks?

Vielen Dank für Eure Hinweise!

Lg
Peter

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Re: Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

Beitrag von Streckenposten » 28.11.2022, 00:51

Hallo Peter,

die Technik in den Loks hat sich nicht geändert. Du musst den Fahrregler eben nicht voll aufdrehen. Ob ein alter 14V-Fahrregler bis zum Anschlag oder ein 22V/24V-Fahrregler etwas mehr als die Hälfte gedreht wird, liegt nur am Menschen am Fahrpult.
Daher muss auch nichts an analogen Loks geändert werden oder hat sich geändert.

Diodenreihen (aber keine Widerstände) baut man eigentlich nur in analoge Loks ein, um die Anfahrtgeschwindigkeit heraufzusetzen, also die Anfahrt zu verzögern, (z.B. um im Stand Licht/Dampf zu haben) oder um Geschwindigkeiten von Loks aneinander etwas im Anfahrtverhalten anzugleichen, falls sie dann mit einem Regler gleichzeitig gefahren werden sollen (Mehrfachtraktion, Zug- und Schublok etc.).

Bei Digitaldecodern kann die Höchstgeschwindigkeit in den Loks eingestellt werden, was natürlich sehr komfortabel ist.

Viele Grüße
Holger
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Re: Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

Beitrag von peter_tau » 29.11.2022, 10:48

Hallo Holger,

vielen Dank für Deine umfassende und präzise Antwort. Das hat mir sehr weiter geholfen. Umso besser, dass gar nichts zu berücksichtigen ist!

Viele Grüße
Peter

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Re: Alte Stainz 14 Volt an neue Fahrregler bis 24 Volt

Beitrag von Streckenposten » 01.12.2022, 00:13

Hallo Peter,

gern geschehen.

Noch ein Tipp zur "richtigen" Geschwindigkeit:
Viele Modellbahnen sind eigentlich viel zu schnell unterwegs, vergleicht man die Modellgeschwindigkeit mit der Vorbildgeschwindigkeit. Ein gutes Gefühl für die "richtige" Geschwindigkeit, zumindest bei Dampfloks oder E-Loks mit Kuppelstangen, bekommt man, wenn die Bewegung der Kuppelstangen noch deutlich zu erkennen ist und "mitgezählt" werden können.
Und hören kann man das auch, sofern die Lok über einen Soundmodul verfügt: Wenn man die Dampfschläge (das "Tschu-Tschu-Tschu") noch deutlich mitzählen und hören kann, bei einer Lok mit zwei Zylindern viermal je Radumdrehung. DCC-Fahrer fahren oft zu schnell und stellen, weil es sich "besser" anhört, die Dampfschläge auf die halbe Zahl, also 2 je Radumdrehung.

Der Vorteil:
Auf einmal ist die Fahrdauer für eine komplette Strecke mindestens um die Hälfte länger, ohne auch nur einen Cent in eine Gleiserweiterung gesteckt zu haben ...

Viele Grüße
Holger
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