Das Quietschen analoger Loks auf digitalem Gleis

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Das Quietschen analoger Loks auf digitalem Gleis

Beitrag von Culturefan » 10.02.2011, 23:49

Hallo.

Ich bin eben mal der Frage nachgegangen, was genau die Ursache für das Quietschen der analogen Loks auf digitalem Gleis ist.

Auf der Piko-Seite ist eine recht gute Erklärung dazu zu finden, und welche Auswirkungen es haben kann.

Es betrifft praktisch nur die Motoren: Diese werden durch die Rechteckspannung zum Schwingen angeregt.

Piko wiederholt allerdings, was LGB auch immer wieder schreibt: Den analogen Piko-Loks soll es nichts ausmachen, auf digitalem Gleis zu fahren.

Da aber Piko auch berichtet, dass bestimmte Motoren dadurch durchbrennen können, habe ich eben einen Versuch unternommen.

Ich habe einen alten Modellbaumotor an die MZS2-Zentrale gehängt.

Auch dieser Motor machte genau dieselben Geräusche, wie sie die Motoren in den Loks machen. Aber was mich beunruhigte: Er wird wirklich sehr schnell sehr warm bis heiß. Ich habe den Versuch abgebrochen, als ich ihn nicht mehr anfassen konnte. Die Zeit bis zu dieser Temperatur war relativ kurz, vielleicht einige Minuten.

Bei dem Versuch ist mir aber noch etwas aufgefallen: Man sieht bei diesem Motor die inneren Kohlen. Und was ich da gesehen habe, hat mich etwas entsetzt: An den Kohlen sprühen immer leicht Funken, wenn diese Rechteckspannung anliegt. Und zwar sowohl im Stand, als auch wenn der Motor läuft. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Lebensdauer eines Motors sich bei dieser Betriebsart drastisch reduziert.

Ein Gegenversuch am Gleichstromtrafo der LGB zeigte: Normalerweise sprühen da überhaupt keine Funken.

Mein Fazit ist deshalb eindeutig: Man kann höchstens mal eine „Proberunde“ auf einer digitalen Anlage mit Analogloks drehen. Aber bitte nicht zu lange, sonst könnte es sein, dass sich die Motor-Getriebe-Box in einen geschmolzenen Kunststoffklumpen verwandelt. Besser aber gar nicht, oder aber einen Dekoder nachrüsten.

Vielleicht kann ja jemand hier von seinen Erfahrungen mit LGB-Motoren berichten, aber ich nehme an, dass da das thermische Problem durch die gute Kapselung eher stärker als schwächer auftritt.


Gruß
Tilo

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Beitrag von Wolle » 11.02.2011, 14:32

Hi Tilo,

dein alter Motor wird warm, weil er wahrscheinlich weniger Pole und weniger Windungen hat als ein Bühlermotor.

Dadurch hat er für die hochfrequente DCC-Spannung weniger induktiven Widerstand und es fließt mehr Strom.

Bühlermotoren kannst du stundenlang ohne Schaden so betreiben, wenn dich der 9 kHz Pfeifton nicht stört (es sei den, sie haben einen Kollektorschluss, aber das ist ein anderes Thema...)
Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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