USA vs LGB-US Loks

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linienbussi
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USA vs LGB-US Loks

Beitrag von linienbussi » 13.08.2021, 09:10

Hallo

ich überlege mir gerade, ob ich meine Sammlung mit einer US Diesellok Bauart 2056 u.ä, erweitern soll. Wenn man sich dann mal den Markt anschaut, findet man gebraucht und neu auch Modelle von USA-Trains, Aristokraft, Bachmann und Accucraft. Es gibt hier ja bestimmt einige US-Bahner die diese Modelle selbst fahren oder Erfahrungen damit haben und berichten könnenn, wo die grundlegenden Unterschiede zu LGB Loks liegen wenn man sie auf LGB Gleisen einsetzen möchte.

Danke Euch

Stephan D.
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Re: USA vs LGB-US Loks

Beitrag von Stephan D. » 13.08.2021, 12:13

Hallo!

Ich habe US-Loks verschiedener Hersteller, darunter auch (ausser Accucraft) LGB, Bachmann und Aristocraft. Aristocraft exeistiert nicht mehr, daran sollte man denken wenn man sich ein gebrauchtes Fahrzeug dieser Marke kaufen will. Einige (alle?) Formen wurden wohl inwischen von Bachmann übernommen. Bei den US-Marken sind die Fahrzeuge maßstäblich(er), im Gegensatz zu LGB. Oft werden die Fahrzeuge dort in den Maßstäben 1:29 (Normalspur) oder 1:20,3 (Schmalspur) für Spur G angeboten. Vielfach wird Beides nebeneinander angeboten so daß man beim Kauf darauf achten sollte wenn es zusammenpassen soll. Am teuersten ist Accucraft (AMS). Da werden die Dampfloks auch als Live-Steam mit Gas- oder Kohlefeuerung angeboten. Mehrere tausend Euro für eine Lok sind da normal. Günstiger ist da dann USA-Trains (vormals Charles Ro). Hier sind z.B. die großen Reisezugwagen aus Metall. Bei Bachmann gibt es die Standartserie (Big Haulers) und die Spectrumserie. Spectrum sind die teureren Modelle (sehr detailiert). Es sind alles Schmalspurfahrzeuge in 1:20,3. Die Big Haulers sind günstiger, wobei die letzten Lokneuheiten (Tenwheeler 2-6-0, nur der Tender wurde neu konstruiert) inzwischen auch an 1000,- Euros kosten. LGB hat einen Massstabmix den man nicht genau definieren kann. Bei älteren Bachmannmodellen kann es vorkommen daß das Zahnrad auf der Antriebsachse platzt, beim Schienen-Lkw ist es das Ritzel auf der Antriebswelle. Ersatzteile gibt manchmal nur bedingt (auch wenn eine ausführliche Ersatzteileliste mit Zeichnungen beiliegt), d.h. wenn ein Fahrzeuge neu aufgelegt wurde. Sind die Teile alle wird nichts nachproduziert. Dann muß man entweder auf eine Wiederauflage warten oder sich ein zweites Exemplar zur Teilegewinnung kaufen. Im Netz findet man z.B. auch Fahrzeuge von REA (Railway Express Agency, Vorgänger von Aristocraft) Delton (Vorgänger von Aristocraft), HLW (Hartland Locomotive Works), Kalamazoo (Vorgänger von REA und Kalamazoo), MTH (Mikes Train House) oder Lionel. Bei Lionel muß man auspassen, da diese mehr Spur 0 herstellen. Die Finger lassen sollte man von Eztec, New Bright Industries oder Scientific Toys. Das sind billige einfach Kunststoffbahnen. Dann gibt es noch Buddy L und Keystone. Da sind (abgekupferte?) preisgünstige Packungen / Fahrzeuge die sehr große Ähnlichkeit mit Loks und Wagen von Bachmann haben (oder sogar von Bachmann produziert werden?). Bei den hochwertigen Fahrzeugen von Accucraft und Bachmann Spectrum sind die Kupplungen am Fahrzeugrahmen montiert, bei allen anderen an den Drehgestellen. Dadurch sitzen diese auch höher als bei den Fahrzeugen der anderen Marken / Serien. Bei Bachmann Spectrum zumindest liegen tieferliegende Tauschkupplungen bei. Alle US-Hersteller haben ab Werk US Klauenkupplungen montiert welche gegen beiliegenede (ausser Bachmann Spectrum und Accucraft) zu LGB passende Hakenkupplungen getauscht werden können. Die US Klauenkupplungen der verschiedenen Hersteller sind nur bedingt untereinander kuppelbar, hier sollte man sich für einen Kupplungstyp entscheiden, sofern man US Kupplungen verwenden will, und diesen dann bei allen (US-) Fahrzeugen montieren.

Gruß
Stephan
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linienbussi
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Re: USA vs LGB-US Loks

Beitrag von linienbussi » 13.08.2021, 12:48

Hallo Stephan

herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Für mich persönlich sind die Masstäbe weniger wichtig, im Gegensatz dazu aber Fahreigenschaften (die "ungeliebte" LGB kann ja fast immer R1; ein nicht zu unterschätzender Vorteil im Betrieb), Stromverbrauch und Zuverlässigkeit der Marken und Modelle. Kannst Du oder jemand noch etwas dazu sagen ?

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sberndschemir
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Re: USA vs LGB-US Loks

Beitrag von sberndschemir » 13.08.2021, 18:07

Hallo(?)
die 2056 ist ja eine eher kleine b b gekoppelte. Die sollte R1 schaffen, auch wenn's Sche.... aussieht. Nachdem Stephan ja schon einen ziemlich kompletten Umriss beitrug, noch mein bisschen Senf.
Ich habe eine 2,8,8,2 Malett, die schafft ganz langsam R2, muss sie aber nur bei extrem seltenen Demo Fahrten. Meine Pacific braucht min. R3 . das schaffen meines Wissen nach bis auf zwei alle. Die drei Waldbahnloks würden wohl auch kleiner als R1 schaffen,aber du möchtest ja eine Diesel Maschine. Was es so gibt kannst du z.B. bei rd-hobby anschauen.
In den Fahreigenschaften stehen meine US Loks bis auf Bachmann einfach und die Goose's auf dem Stand von LGB. Über PIKO verliere ich kein Wort.

LG Bernd
Viele Grüße aus der sonnigen Pfalz senden Bernd und Famillie,

linienbussi
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Re: USA vs LGB-US Loks

Beitrag von linienbussi » 13.08.2021, 20:17

Hallo Bernd

ich bin von Piko auch kein Freund, aber ihre Fahreigenschaften waren soweit in Ordnung. Ich hatte eine 80er aus dem Startset und eine 182. Die erste hab ich wieder verkauft, die zweite hat nur deshalb noch ihre Berechtigung, weil sie DB rot ist. Der Nachteil beider Loks war aber der stromschluckende Igarashi Motor. Nun muss man Piko immerhin zugute halten, das sie gelernt haben und mittlerweile nur noch Bühler-Motoren verwenden, wenn ich das richtig überblicke. Aber das soll jetzt nicht Thema sein.

Mit Bachmann bin ich extrem vorbelastet und wenn ich Stephans Post richtig lese, ist das Problem auch noch immer vorhanden: Ich habe mir in den frühen 90' eine Bachmann Tram gekauft. Die gab es ja damals in allen möglichen Lackierungen. Mal davon abgesehen, das mich ihre Laufeigenschaften nicht wiklich überzeugt haben war aber das grösste Ärgernis, das das Zahnrad nach keinen 10 Betriebsstunden riss. Das war auch kein Einzelfall und einige meiner Bekannten berichteten mir, das sie ihre Modelle teilweise aufwändig umgebaut haben, damit sie vernünftig lief und das scheint Stephans Post nach auch noch immer ein Problem zu sein. Da Aristocraft zu Bachmann gehört, befürchte ich ähnliche Probleme auch bei ihnen.

Seien wir mal offen: Ich kaufe mir ein Bachmann Modell für 800 Euro, das supertoll massstabstreu und bis ins kleinste detailliert ist. Ich freue mich darauf, setze die Lok aufs Gleis und nach einigen oder mehreren Betriebsstunden ist Schluss mit lustig, weil das Ding streikt. Dann renne ich erstmal Ersatzteilen hinterher und darf mir dann eine 800 Euro Lok eine zeitlang im Regal anschauen. Darüber bin ich nicht wirklich amused.
Was nützt mir Massstabs- und Detailtreue, wenn die Zuverlässigkeit nicht gegeben ist ? Das LGB-Pendant mag seine Massstabsmacken haben kostet aber keine 50 Euro mehr, ist im Betrieb deutlich zuverlässiger und hat im Vergleich zu Bachmann eine gute Ersatzteilversorgung

Der Vollständigkeit halber: ich fahre analog; digitale Probleme seien hier mal aussen vor

Gruss vom ? (Che)

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