Ist R1 schädlich für die Mogul Schlepptenderlock?

Fragen und Beiträge zu Schienen und Weichen. Gleise umbauen, Weichen elektrisieren uvm.

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maxico
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Ist R1 schädlich für die Mogul Schlepptenderlock?

Beitrag von maxico » 13.11.2010, 19:14

Hallo zusammen!

Nachdem ich mit Hilfe aus dem Forum nun eine Langsamfahrstrecke im Bahnhofsbereich habe möchte ich das nächste Problem angehen:
Meine LGB US Mogul Schlepptenderlok wird in den R1 Kurven sehr langsam. An Stellen wo nur zwei R1 Gleise hintereinander sind geht es noch, an zwei Stellen sind jedoch drei R1 Gleise hintereinander. Dort reduziert sich die Geschwindigkeit um ca. die Hälfte.
Wo es ging habe ich R3 verbaut, aber überall R3 ist platztechnisch nicht drin, außerdem habe ich jede Menge R1 Gleise.

Meine Frage: Ist das für die Lok schädlich, wenn sie sich so durch die R1 Radien quält?[/b]
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Rio Grande
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Beitrag von Rio Grande » 13.11.2010, 20:14

In meinem Bekanntenkreis wird der R1 nur zur Probefahrt auf dem Fußboden verbaut. Eigentlich gehört er verboten oder nur für Playmobil- oder Staintz-Fahrer.
Deine Frage betreffend, das Getriebe wird davon nicht in Mitleidenschaft gezogen. Es passiert ja nichts im engen Radius, außer das die Lok etwas langsamer wird. Durch den höheren Widerstand an den Rädern wird der Antrieb gebremst, da aber die Schnecke weiter in den Zahnrädern der Achsen liegt passiert nichts weiter. Lediglich der Stromverbrauch wird sich in dem Falle erhöhen.
Am besten schmeißt Du alle R1 Gleise und Weichen raus. Es sieht eh nicht schön aus, wenn man mit langen Loks oder Wagen durch die engen Radien fährt.
Lieber weniger Strecke auf kleiner Fläche als diese Feldbahnradien.

Henrik

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Beitrag von sberndschemir » 13.11.2010, 21:41

Hallo
@Henrik: mach langsam mit dem verbannenm von R1 in die Play-Mo und Kinderecke.
Es gibt Zeitgenossen, die nur 2x4m zur Verfügung haben. Klar kann man sagen das die auf "Z" oder selbstgebautes XXS-Z umsteigen sollen, doch da wir ja alle nur spielen, soll man doch auch einem jeden seinen Spaß lassen.
Genug der Moral, klar wenn es die Platzverhältnisse zulassen ist größer immer schöner als R1.
LG,Bernd
Viele Grüße aus der sonnigen Pfalz senden Bernd und Famillie,

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Beitrag von Stephan » 13.11.2010, 23:01

Hallo Freunde,
ich fahre auch nur R1 und habe an meiner Mogul die Radkränze an der mittleren Achse entfernt. Die Stromabnehmer (Schienenscheifer) habe ich auch abgebaut.
Jetzt sieht das aus wie bei einer Tenwheeler. Ich habe so keine Probleme mehr mit der Mogul und den R1 Kurven.

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Beitrag von Rio Grande » 13.11.2010, 23:20

Gemeint war das R1 für Stainz und Co völlig ausreichen. Und wer wenig Platz hat, kann eben nur R1. Man sollte dann jedoch auch den entsprechenden Wagenpark nutzen und sich nicht beschweren, wenn sich z.B. die 99.72 durch die Gleise quält.
Die Lösung von Stephan finde ich nicht schlecht. Obwohl natürlich im allgemeinen die Optik leidet. Aber auch ohne dem, geht die Mogul ja einigermaßen durch die Kurven.
Die hirnlose R1 Politik, die seinerzeit LGB betrieb, hat aber so manche interessante Lokentwicklung verhindert. Schade. Ein fünfkuppler im US-Design hätte bestimmt gut ausgesehen.
Stattdessen hat man lieber Osterhasen-,Weihnachts- und Geburtstagswagen und -Loks verkauft. Die Quittung bekamen sie dann ja auch. Mich stört´s nicht.

Viele Grüße noch und schönes Wochenende.

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Beitrag von Gandalf » 14.11.2010, 07:52

Hei,

die Politik von LGB in den früheren Jahren war, daß jede Lok auch durch den R1 passen mußte, damit die Absatzzahlen gestimmt haben. Viele Fahrer mit Innenanlagen und solche, die die Anlage mal eben schnell aufbauen und wieder abbauen, haben R1 verwendet.

Wenn es eine LGB Lok ist, geht sie schadlos durch R1, auch wenn die Optik wie schon mal erwähnt, krank ist.

Ich hab übrigens eine Zeit lang meinen Harz-Fünfkuppler und die Rügenlok (D-Kuppler) durch R1 laufen lassen. Kein Problem mit LGB.
Gandalf

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Beitrag von Rio Grande » 14.11.2010, 08:50

Gandalf hat geschrieben: ...die Politik von LGB in den früheren Jahren war, daß jede Lok auch durch den R1 passen mußte, damit die Absatzzahlen gestimmt haben.
Ja Gandalf, daß ist bekannt und die Wurzel allen Übels. Die Vier- und Fünfkuppler kamen technisch bedingt leider sehr spät. Hätte LGB damals auf diese unsinnige Politik verzichtet, gäbe es jetzt wohl das eine oder andere Großmodell mehr.

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Re: Ist R1 schädlich für die Mogul Schlepptenderlock?

Beitrag von Wolle » 14.11.2010, 19:10

maxico hat geschrieben:Meine Frage: Ist das für die Lok schädlich, wenn sie sich so durch die R1 Radien quält?
Die kurze Antwort:
wenn du eine alte Mogul mit 2 Haftreifen auf einer Achse hat, wird nichts passieren, vielleicht brauchst du gelegentlich neue Haftreifen. Wenn du eine mit nur einem Haftreifen hast (die meisten), kann ich dir nur empfehlen, gelegentlich zu kontrollieren, ob die Kuppelstangen, welche die 3 Räder miteinander verbinden, noch "klapperviel" Spiel haben. Wenn sie strammer sitzen, hast du dir ein Getriebeproblem eingefangen.

Die lange Antwort (muss man nicht lesen):
das Problem bei den größeren Loks ist nicht nur der Radstand, sondern auch der Differentialeffekt, der umso schlimmer bemerkbar wird, je größer der Raddurchmesser und je kleiner der Radius ist.

Soll auf Deutsch heißen: Der Weg, den das auf der äußeren Schiene stehende Rad zurücklegen muss, ist länger als der Weg, den das Kurveninnere Rad hat. Nimm einmal ein Bandmaß und messe nach: bei einer 90-Grad-Kurve R1 ist die Innenschiene ca. 905mm, die Außenschiene ca. 980mm lang (!!!).

"Eigentlich" müsste das äußere Rad nun mehr Umdrehungen machen als das innere, um den längeren Weg zu schaffen - das kann es aber nicht, weil beide Räder durch die Achse starr verbunden sind. Beim Auto gibt es zur Lösung des Problems das Differentialgetriebe - bei Loks nicht.

Zwangsläufig wird nun eines der Räder auf der Schiene durchrutschen - in der Regel das ohne Haftreifen. Es wird entweder leicht durchdrehen, wenn es innen ist, oder , wenn es außen ist, über die Schiene rutschen.

Bei den allermeisten LGB-Loks ist das völlig ohne Belang, weil sie einfach zu leicht sind, um etwas anzurichten. Bei der Mogul ist das nach meiner Erfahrung aber ein Sonderfall.

Zum Einen gab es früher die DSP&PRR-Mogul mal mit 2 Haftreifen. Diese wollen natürlich beide an der Schiene haften und kein Haftreifen will "aufgeben", wodurch die Achse sich quasi selbst blockiert. Das macht die Lok langsamer. Außer einem ganz leicht erhöhten Haftreifenverschleiß habe ich aber auch nach Jahren keinen Schaden festgestellt (und außerdem schon lange auf R3 umgestellt).

Die anderen Moguls mit einem Haftreifen haben eine Gewichtsverteilung, die auf der Vorderachse eine höhere Reibung als auf der Hinterschse ergibt. Und da kann es in den engen Kurven schon mal passieren, dass das haftreifenbesetze Rad hinten und ein Rad auf der anderen Seite vorne gegeneinander arbeiten wollen. Wir sprechen hier immerhin über einen Drehzahlunterschied von fast 10 %. Und diese Räder sind nun nicht über die Achse verbunden, sondern über die Getriebekonstruktion. Dabei passiert es gelegentlich, dass eines der Zahnräder mal einen Zahn weiterspringt. Das merkt man nicht sofort, aber auf Dauer wird das Zwischenzahnrad dadurch zerstört. LGB hat dieses Zwischenzahnrad schon bald nach Erscheinen der Mogul als Verschleißteil imViererpack angeboten - sicherlich nicht ohne Grund.

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Beitrag von maxico » 14.11.2010, 22:25

Wo es möglich ist, werde ich auf R2 umsteigen.
Ich habe mir meine Mogul (26182, Neuheit 2000) mal genauer angeschaut. Sie hat (aus Sicht des Lokführers) vorne links einen Haftreifen. Die Räder haben jeweils viel Spiel und die mittlere Achse sowie die Vorlaufräder sind sogar gefedert. Wobei die Federung der Vorlaufreder ziemlich nervig knarrt, wenn sie sich beim Bergauf-/Bergabfahren bewegt. Auch die Gestänge haben jede Menge Luft und klappern ganz schön rum.

Könnte ich theoretisch einfach vorne rechts auch noch einen Haftreifen anbringen, bzw. den vorne links einfach wegmachen? Wie würde sich das auswirken? Die Lok ist ja eigentlich doch ziemlich schwer, es sollte doch also auch ohne Haftreifen gehen?
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Beitrag von Wolle » 17.11.2010, 05:43

Also wenn der Haftreifen in Fahrtrichtung vorne ist, da, wo auch die Lok am schwersten ist, passiert dem Getriebe wohl nichts mehr. Hat LGB wohl irgendwann dazugelernt, wusste ich gar nicht. Das Stangenklappern ist bei dieser Lok ein gutes Zeichen. Ich habe 3 Moguls und alle hören sich so an. Du solltest nichts ändern an der Lok. Wegen der Kurven: es gibt da die Firma TrainLine45, die bietet einen R2 mit 90 cm Radius an. Schau dir das mal beim Fachhändler an, die Schienen sind fast wie LGB (nur die Weichen und die Antriebe sind meiner Meinung nach ziemlich schlecht).
Zuletzt geändert von Wolle am 27.12.2010, 01:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von maxico » 18.11.2010, 21:51

Das hört sich doch sehr beruhigend an. Vielen Dank für deine Mühe!
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Beitrag von sberndschemir » 18.11.2010, 22:35

Hi,
bei alten Plasteachsen an den Waggons kann es zu Rattergeräuschen führen, weil die Schienenstühle bei T-L-45 etwas höher sind. Habe die 2400mm Flexgleise gekauft, bin damit zufrieden.
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