Schlechte LGB-Schienen

Fragen und Beiträge zu Schienen und Weichen. Gleise umbauen, Weichen elektrisieren uvm.

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Culturefan
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Kleines Update

Beitrag von Culturefan » 02.01.2011, 22:05

Jetzt habe ich mal einen ersten Spülmaschinentest gemacht: 2 uralte Kurven und 1 Gerade aus der kritisierten Charge gespült.

Das Ergebnis: Es hilft tatsächlich. Die ganz alten sind etwas weniger schwarz an den Seiten, und die neue Gerade ist etwas heller als zuvor. Aber noch nicht so hell wie die anderen neuen Schienen. Und zum Glück alle unversehrt.

Ich habe inzwischen die Vermutung, dass die beanstandeten einfach wirklich älter sind und deshalb schon mehr oxidiert. Oder die haben im Werk bei genau diesen Profilen eine Abschlusspolitur vergessen.

Ich habe gleich noch ein wenig weiter experimentiert. Lackreiniger hat keine weitere Verbesserung gebracht. Aber Polier-Schleifpaste, ebenfalls fürs Auto. Ich habe es an unauffälliger Stelle an einer Schienunterseite ausprobiert. Die war zuvor ebenso matt. Aber nach dieser Behandlung war sie genauso glänzend wie die anderen neuen Gleise. Damit kann ich wohl ausschließen, dass es eine andere Legierung ist – unwahrscheinlich.


Deshalb habe ich mir folgende Theorie überlegt, auch den Abrieb betreffend: Wenn die Schienen älter sind und bereits eine leichte Oxidschicht auf der Oberfläche haben, dann beeinträchtigt das nicht das Fahren. Aber da sie weniger „glatt“ sind, haftet dort der Abrieb stärker als auf neuen bzw. weniger oxidierten Schienen.

Ich habe weiterhin festgestellt, dass auch andere glänzende neue Gleise mitunter eine ziemlich starke Abriebschicht darauf haben – ich nehme mal an, dass das an sich normal ist. Vielleicht muss das sogar sein, damit der Abrieb einen weiteren Abrieb verhindert, sozusagen eine Art „Schmierschicht“ auf den Schienen bildet.

Könnt ihr meine Theorien nachvollziehen? Sind sie plausibel?



Bevor ich die Gleise umtausche, werde ich morgen noch einmal diese Messingpolitur für Blechblasinstrumente besorgen und ausprobieren. Es könnte sein, dass das die ultimative Reinigungslösung ist. Es würde ja reichen, die Oberflächen der betreffenden Gleise zu bearbeiten. Sie bekommen damit keine Riefen, sondern werden richtig schön glatt poliert. Dann dürfte der Abrieb darauf wieder geringer werden.

Mir ist auch wieder eingefallen, was mir bei Instrumentenbauern schon öfter aufgefallen ist: Blechblasinstrumente – ebenfalls aus Messing - sind während der Produktion mitunter richtig schwarz, und dann sind sie auch relativ „stumpf“ auf der Oberfläche. Sie werden erst glänzend und richtig glatt, nachdem sie poliert worden sind.


Wenn meine Reinigung mit dem Blechblasinstrumentenmittel erfolgreich und der Abrieb auf allen Gleisen einigermaßen ähnlich ist, werde ich die Gleise wohl doch behalten. Denn die Weichen habe ich ebenfalls mühsam nachgearbeitet, so dass die Züge jetzt perfekt darüber fahren. Wäre doch zu blöd, wenn ich das alles noch einmal machen müsste.
Zuletzt geändert von Culturefan am 12.05.2013, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.

Culturefan
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Beitrag von Culturefan » 03.01.2011, 22:58

Kleines Update:

War heute beim Händler. Er zeigte zwar nicht so viel Verständnis, wie ich gehofft hatte, aber wohl auch deshalb, weil er die Gleise ebenfalls einfach als oxidiert ansah. Es zeige, dass es echtes Messing sei.

Da ich die Weichen ja schon bearbeitet hatte, war es mir auch Recht, zumal ich mein Wundermittel bereits gekauft hatte - ich habe die Schienen also wieder mitgenommen.

Es ist wohl so, dass bei diesen Schienen zum Teil mehr, zum Teil weniger bis gar nicht oxidierte Schienenprofile zum Einsatz gekommen sind. Und manchmal ist sogar jeweils ein Profil auf einem Gleisbett zum Einsatz gekommen - sieht merkwürdig aus: Eins hell, eines matter.

ICh habe mir wie gesagt heute auch diese Messingpolitur für Blechblasinstrumente gekauft - und genau dieses Mittel hat dann auch den gewünschten Erfolg gezeigt:

Die matten Schienen sind einfach nicht poliert worden, so dass diese Oxidschicht noch drauf ist.

Ich habe mir also alle Geraden des Sets vorgenommen und mit dem Mittel bearbeitet - nur die Oberfläche, ist nämlich eine Schweinearbeit.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die vormals matten Schienen sind jetzt ganz genau so glatt und glänzend wie die anderen. Sie sind auch glatter, so dass Abrieb darauf auch weniger haften wird.

Damit ist klar: Die haben einfach zum Teil nicht polierte Profile verwendet, die Legierung scheint aber dieselbe zu sein.

Damit ist alles ok. Und dieses Mittel sollte man mal auf größeren Anlagen zum Schienenreinigen ausprobieren. Es ist eine Metallpolitur auf Ölbasis, die angeblich das Material an sich nicht angreift, sondern nur äußerst effektiv reinigt. Die Lappen sind hinterher kohlrabenscharz, aber die Gleise blitzblank.

Mich würde aber trotzdem interessieren, wie ihr die Sache seht....

Gruß
Zuletzt geändert von Culturefan am 12.05.2013, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Wolle » 04.01.2011, 12:54

Hinterlässt das Mittel Rückstände, wenn man mal die Schienenoberkante "verfehlt" und es irgendwo zwischen den Kleineisen oder Weichenteilen hingekommen ist?
Zuletzt geändert von Wolle am 19.01.2011, 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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Beitrag von Culturefan » 04.01.2011, 17:16

Wolle, nein. Wenn was auf die Schwellen o.ä. kommt, einfach abwischen, weg ist es. Ich war selbst erstaunt und hatte damit gerechnet, dass da ein Film bleibt. Aber nichts....

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