Weichen reparieren?

[RX1901]

Hallo zusammen,

ich hab ein paar alte LGB-Weichen mit teilweise feststehender Weichenzunge, an denen die Schweißkontakte an den Strom-Verbinderblechen aufgegangen sind. Ich hab das schon vor ein paar Jahren mal versucht zu reparieren, mit wenig Erfolg.

Habt ihr Ideen, wie ich die Bleche wieder draufbekomm? Ich hab auch schon versucht, einfach ein Stück Kabel zu verlöten, aber die Messingprofile "saugen" die gesamte Wärme des Lötkolbens weg, dass ich eigentlich dadurch fast immer eine kalte Lötstelle bekomm. Ich hab in den letzten Tagen auch mal versucht, mit etwas Lötpaste (viel Flussmittel drin) da weiterzukommen, mit mäßigem Erfolg. Erst gefreut, dass es hält, dann wars kurze Zeit später doch wieder ab... Hab auch das Profil unten etwas aufgerauht, um mehr Angriffsfläche zu bieten, ebenfalls wenig Erfolg.

Für Tipps wäre ich dankbar!

Grüße,

Erik

[OWE]

Moin Erik

Da brauchts mehr Power am Lötkolben. Ich verwende einen 150 Watt Kolben. Für Löterei am Gleis brauchst du punktgenau und schnell entsprechende Hitze. Metallisch blanke Lötstellen machen das ganze entsprechend einfacher. Gutfließendes Elektroniker-Lot und dann klappt das.
Und immer einen nassen kalten Lappen dabei haben um den Hitzefluss an den Kunststoffschwellen soweit als möglich einzugrenzen.

[Traminer]

....oder Punktschweißen,z.B. mit Moppedbatterie .Einschlägige Videos zum Thema gibt es in der ''Röhre'' ,Selbstbau und Anwendung.Klappt auch mit Messing und hält.
LG Martin

[RX1901]

Moin Erik

Da brauchts mehr Power am Lötkolben. Ich verwende einen 150 Watt Kolben. Für Löterei am Gleis brauchst du punktgenau und schnell entsprechende Hitze. Metallisch blanke Lötstellen machen das ganze entsprechend einfacher. Gutfließendes Elektroniker-Lot und dann klappt das.
Und immer einen nassen kalten Lappen dabei haben um den Hitzefluss an den Kunststoffschwellen soweit als möglich einzugrenzen.

150 Watt - das is schon ne Hausnummer... Welche Temperatur stellst du da ein? Und kannst du ein Lot empfehlen? Und was für ne Spitze verwendest du? Ich vermute mal keine für SMD

Grüße,

Erik

[OWE]

Ja 150 Watt das hört sich viel an aber das brauchst du auch so wie ich’s dir beschrieben hab.
Mein Lötkolben ist nicht einstellbar, hat nur ne feste Größe.
Die Spitze sieht aus wie sone mittlere Schraubenzieherklinge,ca. 8mm breit.
Ich hab damals beim Bau meiner Gartenbahn die Steckverbindungen am Gleis mit Kupferdrahtbrücken stabilisiert. Mit dem Lötkolben lief das wie geschnitten Brot.
Als Lot verwende ich Stannol. Gibt’s beim Pollin als 100g Spule mit 1mm Drahtstärke.

[Buffi_Alfred]

Hallo Erik,

Punktschweißen geht, wie Martin schreibt, aber dazu gehört natürlich einige Erfahrung.
Zum Löten:
Was ist das für Material - Messing - oder so Alte Weichen die noch anderes, nicht lötbares Material verwenden?
1. Probieren mit einer Stelle - sauber machen mit Sandpapier oder Glasfaserstift. Stelle verzinnen mit Elektroniklot L-Sn60 Pb40 oder LSn60 Pb38 Cu2 mit enthaltenen Flussmittel (1mm oder 2mm) wenn man das noch bekommt. Pb ist nicht mehr zu verwenden beim Löten. Aber für die Kurze Lötübung bei dir ist das bestimmt möglich. Ohne Pb ist das Löten etwas schwieriger aber natürlich auch möglich.sn99 3cu0 7
Wenn natürlich das Verzinnen nicht geht - Metall nimmt kein Zinn an - dann ist dieses Material nicht zum Löten geeignet. Dann geht nur Punktschweißen. sonst Punkt 2 bis 3.
2. die andere Seite Verzinnen (Vorher natürlich sauber machen)
3. jetzt beide Stellen aufeinander legen und erhitzen mit Beifügung von Lot.

Nassen Lappen unter die PVC-Schwellen legen.

Gruß Uwe

[RX1901]

Hallo zusammen,

sieht aus wie Messing - kein Nickel - genauer kann ichs nicht sagen - die Weichen sind aus den 80er / 90er Jahren.
Ja kein Pb - alles muss ROHS konform sein Ich muss mal schauen, ob ich noch was davon irgendwo inner Kiste finde...
Ich habs schon nach einer Reinigung / Aufrauhung probiert mit Lötpaste Sn42 Bi58 vom goldenen A - da hab ich dann zumindest eine leicht "versilberte" Oberfläche hinbekommen, sobald ich aber wieder warm gemacht hab fürs weitere Löten, ist alles runtergekommen. Meine Idee war, erstmal was vorzuverzinnen und dann mit Lötzinn + Kabel / Blech drauf zum Festmachen...
Klingt von der Idee nach deinem Vorschlag, vielleicht falsches Lötmaterial - ich schau mal, das Stannol hab ich jedenfalls schonmal gefunden, das gibts wohl so viel, dass manche es verkaufen

Danke für die Tipps!

Grüße,

Erik

[Buffi_Alfred]

hallo Erik,

wenn das beim Erwärmen wieder abgeht - schätze ich, das das keine lötbares Material ist. Du kannst natürlich mit anderen Lot versuchen. Lötpaste ist nicht die beste Lösung - Lötzinn mit Lötseele ist da besser.

[Traminer]

Gibt es bitte ein Bild dazu ? Geht vielleicht auch verschrauben mit einer Lötöse,Kabel und z. B. M2 Schraube durchs Gleis ? Bei dem Gleis braucht man viel Kolbenpower,sonst wird es nicht richtig warm.Die Weiche evtl. in eine flache Schale mit Wasser legen,bis die Schwellen bedeckt sind....? Dann könnte man einen kleinen Gaslötkolben verwenden .....
LG Martin

[Buffi_Alfred]

Hallo

vom Hartlöten (Gaslötkolben) würde ich abraten. Die Hitze ist auf so kleinen Raum schlecht beherrschbar. Dazu gehört eine Menge Erfahrung und Übung.
Gruß Uwe

[OWE]

Moin Erik

Nochmal.
Schau dir mal das massive Messinggleis an. Das muss genauso heiß werden, vor allem schnell heiß werden, bis dein Lot an der Stelle fließt.
Nicht am Lötkolben sondern am Gleis.
Alles andere ist pillepalle.
Mit den alten Blechstreifen würde ich mich garnicht mehr aufhalten. Weg damit.
Nimm starres Kupferkabel aus der Hausinstallation 1,5* und bieg dir einfach Drahtbrücken.
Die lassen sich doch auch schneller löten als die alten, oxidierten Bleche.
Und damit verabschiede ich mich dann auch aus dem Thread und wünsche viel Erfolg.

[hgk]

Moin,

mich würde interessieren, wie das jetzt gelöst wurde.
Ich habe diese Probleme auch und habe das jetzt mehrmals mit einer Bohrung 2,5 mm mit M3 Gewinde von der Seite durchs Gleisprofil und Lötfahne gelöst.

Mit sonnigen Grüßen
Hans

[Schneckenbergbahner]

Wenn ich die Frage richtig verstehe, geht es nicht um die Weichenzunge sondern um die Verbindung der feststehenden Schienen zwischen der Zunge und dem Herzstück bei R3 Weichen.
Diese habe ich ähnlich wie bei PIKO Weichen mit M2 Schrauben und Drähte verbunden.

WP_20170304_17_57_17_Pro_1.jpg

Ich habe dafür aber eine Messingschraube genommen.
M3 Schrauben von der Seite habe ich an anderer Stelle auch schon verwendet.