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Systemwahl - besondere Anforderungen

Verfasst: 14.12.2015, 15:30
von joyoio
Hallo alle!

Ich habe vorweihnachtlich von dem Onkel meiner Freundin ein Konvolut an LGB Schienen (vor allem R1 Bögen und Weichen sowie viele (40+) 0,6 m Geraden, eine wunderschöne ÖBB2095 analog aber mit Sound und eine klassisch deutsche 99.XXX ebenso analog, sowie diverse Waggons. Alles in wunderbarem Zustand aus dem Beginn der 80er Jahre und kaum bespielt.

Nun habe ich ein größeres (lange erträumtes) Projekt vor:
Ich will meine Terrasse sowie einen Innenraum mit einer eingleisigen Strecke mit einem anderen Garten in ~100 m Entfernung verbinden und die LGB als Transportmittel verwenden. Dh. ich werde auch längerfristig mit nicht mehr als 4, 5 Loks fahren wollen, jedoch eventuell mit längeren Güterzügen. Die Gleise will ich ganzjährig liegen lassen. Da ich doch relativ viel Schienenmaterial bekommen habe, möchte ich das so gut es geht verwenden und daher nicht nur vernickelte bzw. Edelstahlschienen verwenden. Das heißt, die Stromabnahme bei der ausgedehnten Strecke immer zu gewährleisten wird schwierig.
Ideal wäre es natürlich, die LGB per Tablet oder Smartphone fernsteuern zu können. Habe gesehen TrainLine bietet WLAN gesteuerte Decoder, welche man natürlich gut mit einem Akku verbinden könnte... oder doch herkömmlich digital mit Strom im Fahrweg? Oder Funkfernsteuerung und Akku?

Habt Ihr vielleicht Ideen, wie die geplante Anlage am besten zu betreiben wäre? Bitte (für alle drahtlosen Steuerungen) zu beachten, dass die Reichweite bis zu 100 m (im Freien) sein müsste. Gibt es dazu Erfahrungen bzw. könnte man zB das TrainLine WLAN Signal verstärken?

Danke schon im Vorhinein für die Rückmeldungen.

PS: Auch für Tipps betreffend Gleismaterial (Flexgleise v.a.) bin ich sehr dankbar!

Verfasst: 14.12.2015, 16:19
von Bräutigam Frank
Moin !

Da wirst du vieeele Ansichten hören ! Ganz kurz etwas von mir : Wenn du analog fahren willst musst du halt einen ordendlichen Trafo vorsehen mehrfach Schienenstrom einspeisen und die Gleise penibel sauber halten.
Das war das KO bei mir dafür waren die vielen nötigen Trennstellen bei Mehrzugbetrieb - nicht mehr zeitgemäß und nervig.


Das TL System wird bei 5 Loks schon recht teuer .....
Die versprochene Reichweite ist meines Wissens bis heute nie glaubhaft dargestellt worden. Bin da allerdings persönlich vorbelastet...

Ordendliche Digitalzentrale, ordendliche Decoder in den Loks und Pufferkondensatoren könnten ein Ansatz für Dich sein ! Aber auch da bin ich vorbelastet da ich das so nutze.

Verfasst: 14.12.2015, 19:36
von hje
Hai,
Habe gesehen TrainLine bietet WLAN gesteuerte Decoder, welche man natürlich gut mit einem Akku verbinden könnte...
Zur Zeit ist das System noch sehr groß, so dass bei kleinen Loks
Güterwagen für die Leiterplatte mitgeführt werden, könnte sich vielleicht aber noch ändern.
Willst Du Originalsound der jeweiligen Lok haben, brauchst Du extra noch einen Decoder oder ein Soundmodul.
Außerdem weiß man nicht, ob es das System noch in einigen Monaten/Jahren gibt. Die hatten vorher noch ein anderes System. Dessen Produktionsdauer war nicht berauschend.
Und dann darfst Du kein Handy haben, welches von der Apfelfirma stammt. Das mag der Systementwickler nämlich nicht und wenn Du da dann um Hilfe nachfragst, stellt er sich tot.
Es gibt doch die Möglichkeit, dass man Decoder nutzt und die Zentrale über WehLAN ansteuert. RcoRail nennt sich die App. Ist auch preiswerte.

Viel Erfolg bei der Suche

http://depot-3e.xobor.de/t83f17-Militar ... DANKE.html

Verfasst: 15.12.2015, 09:42
von joyoio
Vielen Dank schon einmal für die Rückmeldungen!

@Bräutigam Frank: Ist deine Anlage im Freien und welche Schienen benützt du? Hast du Probleme mit der Leitfähigkeit (die großen Pufferkondensatoren klingen aber schonmal gut).

Verfasst: 15.12.2015, 10:21
von Bräutigam Frank
Moin,

habe ca 30 m LGB Gleis im Garten. Flexgleise, R1 bis R3 und 60 cm Gleise. Alle verbunden mit Schraubbaren Schienenverbindern. Im Frühjahr einmal putzen reicht meistens.
An der Gleisen hängt die kleine Piko Zentrale was völlig reicht. Max fahren bei mir eh nur zwei Züge - sonst kommt eh Streß :lol: Ich mag es den Zügen mit realistischem Sound ( gerne Zimo mit Däppen sound) und gepulstem (USA Trains) Dampf langsam fahrend zuzusehen.

Verfasst: 15.12.2015, 22:24
von sberndschemir
Hallo joyoio,
bei 100 m würde ich meinen, das nur Akku-Betrieb und ne 2,4 Ghz Funke brauchbar sind , wenn es finanziell eingegrenzt sein soll.
LG,Bernd

Verfasst: 15.12.2015, 22:48
von Culturefan
Hallo.

Also bei mir liegen ca 100 m, allerdings zu einem Kreis zusammengefasst, seit Frühjahr 2013 im Garten. Ich habe die Standard-Schienenverbinder belassen und mit Leitfett (Molykote BR2) versehen, und das funktioniert bis heute mit 1 Einspeisung völlig problemlos.

Ich fahre digital. Vorteil: Es liegt immer die volle Spannung an. Kontaktprobleme sind damit seltener als bei geregelter Gleichspannung.

Natürlich gibt es bei RC-Betrieb keinerlei Kontaktprobleme...

Gruß
CF

Verfasst: 15.12.2015, 23:08
von sberndschemir
Hi Thilo,
hattest du gelesen, dass er 100 m geradeaus fahren möchte?
Das würde ich meiner Massoth mit Antennennicht zutrauen.
LG, Bernd

Verfasst: 16.12.2015, 09:09
von joyoio
Vielen Dank für die rege Diskussion, das hilft mir schon sehr!

Also "normal" digital zu fahren wäre natürlich schon ein Vorteil, schon alleine wegen der Weichendecoder und -antriebe.
Wie oft sollte man denn beim Digitalbetrieb einspeisen?
LG

Verfasst: 16.12.2015, 10:29
von sberndschemir
GuMo,
ich persönlich habe bei ca. 145m Gleislänge nur 1 Einspeidung.
Das Problem ist meiner Meinung nach eher die Reichweite des "Funkys".
Es nutzt ja nichts, wenn dein Handteil keinen Kontakt mehr zur Zentrale hat.
LG, Bernd

Innenanlage

Verfasst: 16.12.2015, 12:53
von Radicator
moin moin

Ich kann ´´ nur ´´ mit einer Innenanlage dienen .

ABER meine Erfahrung auf der Modellbauaustellung in MD mit LGB MSZ II und Funk hat es gezeigt wenn man mind. 2 Empfänger gut plaziert so ohne Probleme über 250qm abdecken kann .
Die Empfänger waren in 2m Höhe aufgebaut und es funktionierte alles sicher

In der verwinkelten Wohnung habe ich die Empfänger an der Decke befestigt bzw auch drauf geachtet das es keine natürlichen Hindernisse für die Funkwellen gibt .

Man(n) muß es halt ausprobieren und Kabel zur Zentrale gibs in unterschiedlichen Längen . Dabei auf sowenig wie möglich auf Buchsen etc achten

Verfasst: 16.12.2015, 22:04
von Trams
Hi,
ich kenne den Entwickler der Trainline-WLAN-Funke persönlich und halte sein Projekt für ein "Spielzeug eines einzelnen Herren", für das, wenn überhaupt (siehe dazu auch andere Fragen zu diesem System), nur solange und in dem Umfang Suppert erhältlich ist, solange dieser Herr möchte.
Unter dem Gesichtspunkt des längerfristigen gesicherten Supports würde ich meine Bedenken anmelden. Ob es technisch und preislich (bei 5 Loks wurde ja schon auf die Kosten hingewiesen) interessant ist, mußt Du selbst bewerten.
Technisch baut es auf einer ganz normalen WLAN-Verbindung auf, wie Du sie auch auf deiner Fahrstrecke mit dem Smartphone oder Pad hast und damit auch die Empfangsqualität austesten kannst.
Bei der Massoth-Funke würde ich erst einmal bei einer Funkstrecke von 100m bedenken haben, ich habe es aber nicht getestet.
Alternativ als Handfunke zum Massoth wäre
- Smartphone / Pad über PC-Steuerung (www.rocrail.net) an einer Digitalzentrale
- bei Digitalzentrale mit Xpressnet oder Loconet Bus noch der Funkhandregler von Manhart / www.beathis.ch (da wird gerade eine neue Serie vorbereitet), den habe ich schon auf 120 m bei freiem Gelände (Sichtverbindung) ausprobiert.
Allerdings halte ich Massoth und Manhart heutzutage preislich nicht mehr konkurenzfähig, wenn man schon ein Smartphone / Pad hat.

Ich habe
- Digitalzentrale von Lenz (LZV100)
- Funkhandreger von Manhart
- WLAN-Steuerung via Smartphone/Pad über Rocrail auf Raspberry Pi (PC)
- 200 qm Land unter Schienen, eine Stromeinspeisung, alle Schienenverbindungen verschraubt, die Kehrschleifenabschnitte mit Kabel überbrückt.

Meine persönliche Empfehung wäre:
- Digitalzentrale Lenz LZV100 (als Set 100 mit schnurgebundenem Handregler LH100, der wird u.a. zum einfachen Decoder-Programmieren benötigt) und ETH-Interface für den Anschluss der Zentrale an einen PC
- als Steuerungs-PC einen RasPi mit Rocrail ("Server")
- als Steuerungs-Bedienelemente Pad (bei Gleisbildstellwerk) bzw. Smartphone (als Lokfahrregler).
- WLAN-AP kann man in den RasPi integrieren, damit hat man ein vom Hausnetz unabhängiges Gartenbahnnetz
-- Die LZV100 liefert 5A, je nach Strombedarf Deiner 5 Loks kann das kritisch werden. Dann würde ich als Booster den LV102 von Lenz parallel schalten (ist ausdrücklich von Lenz empfohlen !). Den Booster kannst Du später immer noch nachrüsten, ich würde es erst einmal nur mit der Zentrale probieren.

Schöne Grüße
johannes