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Eigenbau-Lok. aber kein Teil LGB davon

Verfasst: 01.02.2013, 00:35
von 'toyo'
Hallo, selbstbauende LGB-Gemeinde

Ich hatte 1985, als es in der ehem. DDR zu Spur G absolut NICHTS zu
kaufen gab, schon einmal 2 Loks mit meinen Möglichkeiten und eben
DDR-Materialien (... hihi) selber gebaut - das einzige Gekaufte daran
waren die Räder, von Faller (brachte mal ein Messegast "von Drüben"
mit ...). Eine "Mallet"(B' B') und ein C'-Kuppler (Aufbauten auf das
Chassis nach einem undeutlichen Foto einer LGB-Stainz). Beide habe
ich noch (C' = Alter 28 Jahre) und ein paar Bilder ...
Die "läuft" nach ca. 15 Jahren Standzeit (unbenutzt) sogar noch ! ... :D

Habt ihr Interesse daran, einmal Bilder davon zu sehen, wie in der ehem.
DDR eine C'-Dampflok für IIm "erfunden" und gebaut wurde ? Nur mit
Hammer, Feile, "Multimax" etc. - keine Drehbank. Das Teil hat aber mit
LGB und dem Modellbau-Standard absolut NICHTS mehr zu tun. Ein
Schmankerl Nietenzähler und LGB-"Verschwörer" ...

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Soundfreaks würden dazu sagen : "Alle Zylinder von dem 16er-Diesel
haben einen Kolbenfresser ..." ... und das an einer Dampflok :roll:

Bauplan ? .... Gab's dazu nie. :D Ich müßte den dazu nachträglich
als Beschreibung nacherfinden. hihi

Verwendet wurde "was rumlag und greifbar war", incl. Rädern von Faller,
die mir 1984 mal ein Messegast "von drüben" mitgebracht hatte und ein
Spielzeugmotor 12V- vom Piko Sonneberg + div Zahnräder, die gehörten
aber keinem einheitlichen Modul an. Da keine Schrägverzahnung oder
Schnecken, erzeugt alles natürlich ein absolut Dampflok-untüpisches
Geräusch :evil: 1985 egal ! In der DDR gab es ja Gartenbahn im
Handel nicht - und auch nix dazu - wir haben die uns eben selbstgebaut !
:D

Der elektrische Aufbau war auch so eine Katastrophe ! Eine Radseite
isoliert und über einen gegen das Chassis isolierten Schleifer (2 Räder)
eine Seite der Fahrspannung, die andere Spannungsseite war komlett auf
dem gesamten Teil - bei einer Entgleisung (die nicht allzu selten war) -
das Teil nennt sich ja nicht umsonst "Flitzie" - und das Teil auf die "falsche"
Gleisseite raushüpfte, kam es immer zu den beliebten Kurzschlüssen ...
Grrrrrrrrrrrrrr

1991 erstand ich dann meine erste - und bis jetzt einzigste - LGB-Lok,
die Mallet 2085, und Flitzie ging in Rente. Eine Reparatur zwecks
Weiterbetrieb wäre einem Neubau gleichgekommen. Flitzie blieb in ihrem
Urzustand "für die Nachwelt" als Zeitzeuge erhalten :D

Die Zweite Eigenbau-Lok war eine Mallet - nannte sich "Wackeldackel",

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weil der Rahmen mit Geäuse auf die beiden Drehgestelle (aufgebaut aus
Antrieben von DDR-"Fernsteuer"-Autos, MSW), so doof aufgehangen war,
daß die Lok bei Fahren wackelte ...

Mittlerweilen und bei den heutigen Materialmöglichkeiten ist so etwas wie
Flitzie und der Wackeldackel echt Geschichte :D

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Das ist aber neusete Macke - Feldbahn ...
Für neue Fahrzeuge nach Sächsischer Schmalspur (Oschatz/Mügeln) ist
kein Platz mehr da ... :x

Verfasst: 02.02.2013, 09:03
von Bräutigam Frank
Das sind wunderbare Zeitzeugen ! Immerhin habt Ihr Modellbahner in der ehem. DDR euch zu helfen gewusst. Ab und an bin ich hier im Westen in der 80 ern an den "Modelleisenbahner" gekommen und habe die DDR Modellbahnscene bewundert was da so gebaut wurde.

Verfasst: 03.02.2013, 17:26
von volvospeed
Hallo,

da muß ich Frank recht geben, ist schon erstaunlich wieviele Selbstbauer es da gab, bei uns wurde eher mehr gekauft. Persönlich finde ich haben Eigenbauten aber immer mehr Charakter.

Sehr schön finde ich die beiden kleinen Loks im letzten Bild

Verfasst: 19.03.2013, 18:43
von 'toyo'
So, mal wieder etwas tun ... :)

Die 2 kleinen Loks sind "Feldbahn" ... neueren Datums (2010,11)

Hiermit Vervollständigung meines Oldtimer-Eigenbau-Museums :

Die Mallet, Baujahr 1983

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Das sollte eigentlich mal 'ne sächsische IVk werden ... irgendwie hatte ich mich
etwas am Rahmen vertan :( , weil aber Material knapp war, hab ich sie dann
so fertiggeschustert, ohne den Rahmenknick. Viele Details stimmen auch nicht
zur richtigen IVk ... aber das Ding lief eben zur Eröffnung unserer damaligen
Gemeinschaftsanlage "Meusdorfer Gartenbahn IG 6/76" ...

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Bild

Wenigstens hatte ich die unterschiedlichen Drehgestelle hinbekommen
("innen" und "außen" liegender Rahmen) ... jedes wurde durch einen
Spielzeugautoantrieb mit 12v-Pikomotoren angetrieben (übliches DDR-
"Ersatzteil" für kabel-"ferngelenkte" Spielzeug-Autos). Die Räder sind von
Faller Spur I, mal von einem "Messegast" aus der BRD mitgebracht ...
Irgendwann waren aber die Plastezahnräder natürlich tschüß ... und nach
der "Wende" war der Ersatzteilhandel von der "Treuhand" mit liquidiert worden ... exit.

Das Teil hieß "Wackeldackel" :) , weil das Fahrerhaus + Kessel (zwar auf
dem Rahmen) wie eine Glocke auf die 2 Antriebsgestelle aufgehangen war
und beim Fahren divers schaukelte/wackelte ... :roll:

Als sich das Teil somit mangels Ersatzteil-Zahnräder totgelaufen hatte, ging
es zusammen mit "Flitzie" (siehe oben) in mein Museum ... und ich erstand
eine LGB 2085, die im Aussehen etwas modifiziert wurde und die notwendigen
Trichterkupplungen für meine Wagen erhielt. Weitere LGB-Fahrzeuge für den
aktiven Betrieb habe ich nicht angeschfft - nur mal eine gebrauchte Schöma
für Testfahrten der Eigenbauten, um nicht immer die 2085 aufgleisen zu müssen ...

Alle weiteren Fahrzeuge sind Eigenbau, mit den Jahren in besserer Qualität ... :)
und meine neue, bessere sächsische IVk lief ein Jahr eher als die von LGB ! ... :P

2008 bin ich dann auf Feldbahn umgestiegen,
a) weil die Freilandanlage um 75% liquidiert wurde, ich davon nur noch einen
Restkreis (die 25%) für Testzwecke behalten habe, und
b) mein Lagerraum damals für die sächsischen Sachen erschöpft war.

Auf der neuen "Meusdorfer Gartenbahn"-Anlage hatten meine 4-achser in
den Kurven keinen notwendigen Freiraum mehr (Fehlplanung, da ich dort
nicht mit dabei war ...). Somit wurde mein Sachsen-PGM mit 6,5 m möglicher
Länge nicht mehr erweitert ... :roll:

Die Vorstellung dieser Eigenbauten werden aber evtl. mal gesonderte
Beiträge :P Das Material dazu müßte ich erst bearbeiten/sichten.

Verfasst: 10.11.2013, 19:14
von 'toyo'
Ich habe die letzten Tage mal aufgeräumt ... a) weil mich das Chaos einfach
mal störte ... und b) ein Interessent mal meinen Feldbahnfuhrpark besichtigen
wollte ... Und dabei fiel mir meine gute alte 1988 mal als richtige "Live Steam
in G" begonnene 99 3001 - eine ehem. Bn2t der 600 mm-SpW.-Strecke
Jarmen Nord-Schmarsow (Mecklenburg) - wieder mal in die Hände :)

Vorgestellt hatte ich ja nur die ersten beiden "Klapperloks" aus DDR-Zeiten ...
"Flitzie" und "Klapperdackel", nun reiche ich noch diese Museums-Lok :) nach,
bei der ich die Modelltreue aber wesentlich höher angesetzt hatte. Sie besteht
voll aus Messing ! , ja nach Bauteil in Stärken von 1,0 bis 2,4 mm. Der Kessel
war ehem. druckfest, richtig zum Befeuern (Gasbrenner im Rahmen), der Tender
stellte den Gastank dar. Als es dann aber an die wichtigsten Teile der Dampflok
ging - die Zylinder - mußte ich passen ... Mit meinen Mitteln konnte ich die nicht
realisieren und eine echte Hilfe dazu war bei meinen begrenzten Finanzen damals nicht
zu bekommen - 99 3001 ging vorerst auf das "Wartegleis" ...

Nachdem ich das Projekt Echtdampf-Lok 1993 dann endgültig aufgab, habe ich
den Kessel im Unterbereich aufgetrennt, um Platz für einen E-Antrieb zu schaffen
Bild
(Einblick in die Technik einer LGB-Lok hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch
NICHT gehabt !) - als Stromabnahmen an den Rädern hatte ich schon damals !
diese federnden Kohlestifte (bei mir Ms) seitlich aus dem Rahmen "erfunden".
Alle Teile - sogar die Räder - sind 100 % Eigenanfertigung, echte Handarbeit !
Aber durch widrige Umstände kam es nie zur Fertigstellung :(

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Ab hier streikte die Cam ... :(

1994 erstand ich (meine einzige LGB-Lok) die LGB-Mallet 2085D, die dann als
"Ersatz" für meine verschlissene DDR-Loks in Dienst trat, weil ich für den Modellbau
keine Zeit mehr hatte. Damit geriet der Fertigbau der 99 3001 in weite Ferne :( ...
Eine Sächsische IVk war mir dann wichtiger ! :)

Irgendwann ... mach ich die aber mal noch dienstfähig ! ...

... oder es findet sich ein echter :) Interessent, der an der Fertigstellung
Interesse hat.
Durch die 45 mm-Spurweite ist aber leider der zierliche Charakter der ehem.
600 mm-Lok verloren :(

Gewicht (Zusatz-Ballast) benötigt diese Lok NICHT - durch das Messing bringt sie
schon jetzt, unfertig, das Dienstgewicht ...

Für Interessenten :
Im Buch "Schmalspurbahn-Archief" (ehem. DDR) ist auf Seite 122 die techn.
Zeichnung in M 1:100, nach der ich gearbeitet habe, auf Seite 126 ein Foto wo
sie vor einem PMG 1958 ihren Dienst tat. Es war keine Feldbahn-Strecke !, es gab
einen richtigen Fahrplan ! ...

Gebaut wurde sie 1924 von Henschel für diese Strecke der MPSB.

Leider streikte jetzt meine Cam (das 3. Bild ist schon "Mist" ...) - sobald sie wieder
will, liefre ich noch Deteilfotos nach.