Öffnen einer Lok und Fehlersuche an den Bauteilen

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P71
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Öffnen einer Lok und Fehlersuche an den Bauteilen

Beitrag von P71 » 18.02.2014, 16:41

Hallo,

mir hat heute jemand eine LGB-Lok mitgegeben. Sie ist auf den Boden gefallen und fährt seitdem nicht mehr. Ich sammel Straßenbahnmodelle in H0 und habe den ein oder anderen Wagen wieder zum Fahren gebracht. Heute habe ich aber erst mitbekommen, dass es sich um eine LGB-Lok handelt und nicht um meine H0-Größe.

Mit solchen Modellen habe ich keine Erfahrung. Darum benötige ich eure Hilfe und wäre froh, wenn ihr mich unterstützt.

Hier sind ersteinmal zwei Fotos der Lok. Erkennt jemand von euch auch den genauen Typ? Loks sehen für mich als Straßenbahner alle gleich aus und kann daher nicht rausfinden, was das für ein Modell ist. :oops:
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Beim Fall sind einige Teile abgebrochen und ich weiß nun nicht, wo sie angebaut waren. Daher wären Fotos von einem baugleichen Modell sehr hilfreich.


Beim Öffnen bin ich schon an mein erstes Problem gestoßen: Ich kriege das Modell nicht auf. Wie komme ich denn an den Motor ran? Am Heck sind die beiden Schrauben bereits gelöst. Das Führerhaus scheint nun lose zu sein, geht aber nicht ab.

Wie funktioniert denn so eine LGB-Lok? Ich nehme an, dass über die beiden Schleifkontakte zwischen den beiden Achsen der Strom von der Schiene aufgenommen wird und an den Gleichstrommotor und die beiden Glühbirnen gelangt. Hat das Modell auch Lautsprecher? Der Schornstein hat oben an der Öffnung mehrere kleine Löcher, wie man sie sonst immer vorfindet, wenn irgendwo ein Lautsprecher verbaut ist.


Ich habe einen Trafo für meine H0-Modelle, der 0-14V Gleichstrom ausgibt. Kann ich den für einen Funktionstest an der Lok verwenden? Einen LGB-Trafo und passende Schienen habe ich leider nicht.



Bitte verzeiht mir falsche Fachbegriffe und die vielen Fragen in diesem Beitrag. Das ist nunmal nicht mein Gebiet. :)

Nachtrag: Eine der beiden Glühbirnen ist durchgebrannt. Kann sowas heute noch gekauft werden? Wenn ja, ist das teuer?
Nachtrag2: Ich habe es nun doch irgendwie hingekriegt, die Lok zu zerlegen. Nun habe ich den Block mit den Rädern dran vor mir, in dem der Motor drin ist. Wie kriegt man den auf? Weiter möchte ich nicht selbst machen. Bevor ich da alles zerbreche, frage ich lieber.

Fauzy
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Beitrag von Fauzy » 18.02.2014, 20:56

Hallo!

Wie du den Motor auf bekommst, kann ich dir leider nicht sagen. Aber denke da findet sich hier schnell jemand.

Es handelt sich bei dem Modell um die für LGB so typische Stainz. Sollte normal auch eine Artikelnummer (2010? 2020?) unter der Lok stehen...

Die Explosionszeichnung dazu findest du bei Modell-Land:
http://www.modell-land.de/images/explo/e20100.pdf

Bilder dazu gibt es eigentlich überall zu finden. Einfach mal nach "LGB Stainz" googeln.

Hier mal eines der ersten Bilder meiner Stainz: http://images2.bilder-speicher.de/lgb/c ... 739753.jpg

Der Schornstein hat immer dieses Gitternetz. Eventuell ist unter dem Gitter ein Verdampfer versteckt. ;-)

Gruß Tony

DR83
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Beitrag von DR83 » 19.02.2014, 17:55

Hallo

Die Stainz sieht mir noch ziemlich nach einer alten 2010 mit Halbschalengetriebe aus. Der ist eigentlich recht leicht zu öffnen. Zunächst erstmal die Schrauben an den Radscheiben die das Gestänge halten lösen (kleiner Tipp, eine kleine Ratsche/Knarre mit 6mm Nuss wirkt hier Wunder). Wenn die restliche Steuerung unten ist, legst du das Fahrwerk (also der Block mit den Rädern) auf die Seite wo im schwarzen Getriebekasten mehrere Schrauben zu sehen sind. Dort siehst du in der Mitte der Radscheiben je eine "großköpfige" Schlitzschraube. Diese löst du an beiden Radsätzen, nun kannst du die Radscheiben nach oben abziehen (keine Angst, ein verdrehtes Anbringen beim wieder montieren, ist eigentlich unmöglich, höchstens um 180 Grad verdreht). Nuh löst du nur noch sämtliche im schwarzen Getriebeblock zu sehende Schrauben und dann kannst du die andere Getriebehalbschale abnehmen und bist direkt im inneren des Motorblocks. Noch ein Tipp am Rande, wenn du dich mit den Modell nicht so richtig auskennst, solltest du jeden Demontageschritt mit einer Digitalkamera festhalten. Anhand der Fotos kannst du dich dann beim wieder zusammenfrickeln, danach richten.
Und hier mal noch ein Link zu den Ersatzteilblättern/Explosionszeichnungen des Modells: http://www.champex-linden.de/download_l ... 010d-1.pdf

Ach ja, deinen 14 Volt Trafo kannst du beruhigt zum testen nehmen, einfach zwei Drähte an den Gleichstromausgang und die jeweils anderen Enden an die Radsätze bzw. Stromabnehmer, dann sollte es laufen.
Im übrigen vermute ich das wahrscheinlich dein Motor wohl allein anstandslos laufen wird, er aber keinen Strom bekommt. Wenn dem so ist benötigst du neue Stromabnehmerkohlen mit Hülsen an den Radsätzen. Dieses Problem hatte ich mit meiner gebraucht gekauften Stainz nämlich auch. Gemeint sind diese Teile:
http://www.champex-linden.de/cl_pr_lgb_ ... eile_2.htm
Nummer "CL22120 Kohlen mit Hülse 14mm und 16mm 8Stück", einfach ein Stück runter scrollen im Link.

VG Matthias
Seit kleinst auf MoBahner, seit 1990 Gartenbahner, seit 2012 nach einer Unterbrechung zurück bei der Spur G.

Viele Grüße Matthias

P71
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Beitrag von P71 » 20.02.2014, 22:17

Hallo,

vielen Dank euch beiden für die Hilfe und die Explosionszeichnungen. Die Zerlegeanleitung hat mir weitergeholfen.
Eine Artikelnummer steht unten nicht drauf. Die brauche ich aber nun nicht mehr.

Die Lok habe ich, Schritt für Schritt wie beschreiben, öffnen können. Der Motor wurde beim Sturz von der Tischplatte wohl doch beschädigt. Die Zuleitungen und die Kohlen schauen noch gut aus. Die Leitung ist nicht unterbrochen.
Den Motor habe ich an meinen Trafo gehängt und er hat sich nicht bewegt. Auch nicht, wenn ich per Hand an der Welle gedreht habe. Ich habe auch eine Spannung an beiden Kontakten messen können.

Da sowieso schon einige Teile von der Lok abgebrochen sind, ist sie ein Fall für den Schrott bzw. ein nettes Standmodell. Aber immerhin funktioniert noch der vordere Scheinwerfer. :D
Werde sie nun dem Besitzer zurückgeben.


Vielen Dank trotzdem für eure Hilfe.
Das war eine nette Erfahrung, mal mit einer Nummer größer arbeiten zu dürfen. Im Gegensatz zu Reparaturen an H0-Modellen wird man bei der Gartenbahn ja richtig schmutzig an den Fingern. :D


Gruß

DR83
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Beitrag von DR83 » 06.03.2014, 18:32

Hallo

Naja man könnte alternativ einen Ersatzmotor einbauen, wenn die Getriebezahnräder und die Verdrahtung heile gebleiben sind. Der Spaß kostet allerdings "ein paar" Teuro. Aber das muss der Besitzer entscheiden.
Und was die Schmutzigen Finger angeht, das geht auch bei zwei Nummern kleiner als H0. Hab gestern im Modellbahnclub Arnold Kohlen für nen Minitrix Motor zurechtschleifen dürfen (aus Ersatzteilmangel). Den Staub von den Motorkohlen bekommt man schwerer ab als den Dreck der mal an nen Gartenbahnlokomotivchen sein kann. :wink:

VG Matthias
Seit kleinst auf MoBahner, seit 1990 Gartenbahner, seit 2012 nach einer Unterbrechung zurück bei der Spur G.

Viele Grüße Matthias

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