Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

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TTTom
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Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von TTTom » 02.03.2024, 10:19

Hallo zusammen

Im Rahmen meiner Gesamtdigitalisierung ist auch irgendwann die WP&Y 103 dran, welche ab werk mit einem analogen Soundmodul ausgestattet ist und zwecks Digitalisierung auf den damals doch sehr lieb gewonnenen "Gesang" der Lok zu verzichten wäre doch sehr schade.
Es gibt ein von Heinz Däppen zeitgemäss aufbereitetes Soundprojekt mit Aufnahmen von der Vorbildlok für den passenden Zimo-Decoder. Die Hörprobe klingt zumindest sehr Ähnlich wie der "Analogsound", dieser scheint effektiv vom selben Vorbild zu stammen, aber mir persönlich fehlt da leider dieses nostalgische Etwas.

Weiss jemand, ob es (für einen noch verfügbaren Sounddecoder) quasi ein Oginool-90s-LGBstyle-Soundprojekt gibt oder müsste ich da selber resamplen?

earl
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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von earl » 05.03.2024, 13:22

in dem Fall wäre es ja sinnvoll, das alte Soundmodul zu behalten und einen reinen Fahrdecoder einzubauen. Das funktioniert aber nicht immer reibungslos. Die nicht mehr ganz aktuellen LGB-Onboard-Dekoder hatten dafür eine Schnittstelle (rote Buchse). Ist zwar von den Fahreigenschaften nicht der neuste Schrei, aber gebraucht sicherlich günstig zu haben.

Für neuere Dekoder hilft vielleicht auch diese Beschreibung:

https://forum.modell-land.de/viewtopic.php?f=23&t=5353&p=23653&hilit=soundmodul#p23653

VG.,

Andreas
Zuletzt geändert von earl am 07.03.2024, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.

Stephan D.
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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von Stephan D. » 06.03.2024, 15:38

Hallo!

Diese alten Soundmodule wurden aus dem Gleis versorgt und hatten meist noch eine Stützbatterie damit der Sound noch eine kurze Zeit zu hören war wenn die Lok stand. Ich habe vor einigen Jahren versucht so ein Soundmodul (es war ein damals angebotener Soundwagen) digital nutzbar zu machen indem ich die Anschlüsse, welche vorher zum Gleis gingen, parallel zum Motor am Deoder angeschlossen hatte. Das Ergebnis war sehr ernüchternd, denn das Soundmodul gab nur Geräusche in Maximalgeschwindigkeit ab, egal wie schnell die Lok gefahren ist. Die Ursache war eigentlich ganz simpel: die Motore werden vom Decoder mit einer Pulsweitenmodulation gesteuert. D.h. der Motor erhält Spannungsimpulse immer mit maximaler Stärke jedoch je nach gewünschter Geschwindigkeit mit unterschiedlicher Dauer. Das Soundmodul "erkannte" eben die maximale Spannung und produzierte entsprechend immer nur Sound der Maximalgeschwindigkeit.
Ganz ehrlich? Ich würde solche alten Soundmodule für Digitalbetrieb nicht nutzen. Sie waren für analogen Betrieb entwickelt worden und damit haben sie auch funktioniert. Auch hatte der Sound dieser Module nichts mit den originalen Loks zu tun. Ebenso ist der von LGB verwendete Lautsprecher unterstes Niveau, eben auch an das sehr einfache Soundmodul angepasst. Es gibt heute viele Soundprojekte für US Dieselloks welche um ein vielfaches besser sind als diese alten Module und auch mehr Möglichkeiten bieten. Genauso ist es mit dem Lautsprecher, ein guter Markenlautsprecher (z.B. von Visaton), versehen mit einer Box (Schallkapsel) bringen ein ganz anderes Hörerlebnis. Dann will man das olle analoge Soundmodul nie wieder zurück. Und sich einen alten Decoder kaufen nur weil man ggf. das Soundmodul daran anschliessen könnte? Auch das sollte man sich sehr genau überlegen, denn am Ende ärgert man sich nur weil der Decoder veraltet ist und man vieles damit nicht machen kann was mit aktuellen Decodern möglich ist.
Aber alles dies sind Entscheidungen welche man selbst treffen muß. Nur sollte man dabei auch immer Bedenken: "Wer billig kauft, kauft zweimal". Ich kenne genug Modellbahner welche viel wollten, aber nur so günstig wie es ging. Irgendwann haben sie sich über ihren Geiz geärgert weil sie dann nochmal Geld ausgeben mussten weil das "Günstige" nicht (so) funktionierte.

Gruß
Stephan
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TTTom
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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von TTTom » 06.03.2024, 20:43

Danke an Euch beide.

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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von Schneckenbergbahner » 07.03.2024, 12:58

Stephan D. hat geschrieben:
06.03.2024, 15:38
... Ich kenne genug Modellbahner welche viel wollten, aber nur so günstig wie es ging. Irgendwann haben sie sich über ihren Geiz geärgert weil sie dann nochmal Geld ausgeben mussten weil das "Günstige" nicht (so) funktionierte.
Das sehe ich auch so, diese "Kollegen" kenne ich auch!
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earl
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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von earl » 07.03.2024, 13:26

Es ist ja immer die Frage, was gewollt ist. TTTom ging es, wenn ich ihn richtig verstanden habe, nicht um eine vermeintlich preisgünstigste Lösung oder eine aus heutiger Sicht technisch beste/modernste Variante, sondern darum, den alten Sound aus nostalgischen Gründen zu erhalten (s.o.).

Andreas

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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von Schneckenbergbahner » 07.03.2024, 18:21

Schon klar.
Und am Ende steht: "oder müsste ich da selber resampeln?"
Das wäre die Empfehlung.
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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von Wuschel » 07.03.2024, 20:43

Hallo, schau mal bei Massoth nach einem Sounddecoder die haben ja früher die Soundmodule hergestellt für LGB. Dort kannst du dir auch eine Hörprobe von den Sounds anhören.
Gruss Mario

earl
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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von earl » 07.03.2024, 23:07

das mit dem Sampeln ist so eine Sache, um nicht zusagen recht aufwendig für alle Fahrsituationen, abgesehen vom entsprechenden Creator-Einsatz. Daher wäre meine klare Empfehlung das Soundmodul zu erhalten.

Gruß,

Andreas

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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von TTTom » 08.03.2024, 10:58

earl hat geschrieben:
07.03.2024, 23:07
Daher wäre meine klare Empfehlung das Soundmodul zu erhalten.

Gruß,

Andreas
Soferns denn wie gewünscht funktioniert, wäre das auch meine Präferenz in Sachen Aufwand. Der Preis ist sekundär, solange ich nicht fürs ausgegebene Geld gleich 5 Loks mit der Zimo-Lösung hätte ausrüsten können :wink:

Kennst Du Dich mit den Möglichkeiten und Einschränkungen des LGB-Onboard-Decoders gerade bezüglich des Betriebs mit Analog-Soundmodulen aus und würde sich ein Loch in den Bauch fragen lassen? Sonsteiner?

earl
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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von earl » 09.03.2024, 01:47

habe hier tatsächlich noch 2,3 Loks, die mit einem LGB / MLGB "Zentraldecoder" ausgestattet sind (014100 etc.), allerdings nicht mit einem LGB-Soundmodul, insofern fehlt mir da die praktische Erfahrung mi der Kombi. Diese Dekoder haben für LGB-Soundmodule aus der gleichen Ära einen roten Steckkontakt:

https://champex-linden.de/lgb-zentraldeocder/lgb-decoder-on-board

Die Dekoder selbst funktionieren, Fahreigenschaften sind mit etwas CV-Gefummel ok., aber nicht zu vergleichen mit modernen Dekodern. Auch bieten sie nur sehr wenig weitere Ausstattung wie z.B. nur 2 F-Ausgänge.

Und: ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher, ob diese nur mit den "neueren" LGB-Soundmodulen funktionieren (also ggf. nicht mit den ganz alten reinen Analogsounds)!

https://www.ml-train.de/images/bilderauswahl/zoom/81202055/81202055_3.jpg

Bei älterene Zimo-Decodern konnte man ebenfalls einen analogen Sound anschließen (S.42):

http://www.zimo.at/web2010/documents/MX69MX690.pdf

Das von Stephan angesprochene Problem bei modernen Dekodern durch die Ansteuerung mit PWM läßt sich ggf. begegnen, in dem man vor dem analogen Soundmodul (an dessen "Gleis-"Eingang) einen Tiefpaß als Integrator schaltet:

http://www.mathe-mit-methode.com/schlaufuchs_web/mathematik/mathematik_lernmaterial/elektrotechnik/PWM/glaettung_PWM.html

Habe ich mangels entsprechenden Soundmodulen noch nicht selbst ausprobiert, einen Versuch ist es aber Wert. Dann würde es ein aktuellen Fahr-Dekoder ja auch tun und Du hättest immer noch die Option, das alte Soundmodul durch ein Susi-Soundmodul zu ersetzen.

VG.,

Andreas

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Re: Soundprojekte WP&Y 103 (LGB 2155)

Beitrag von linienbussi » 22.08.2024, 17:29

Hallo

die 2155S war die erste Lok von LGB, deren Sound von einer Echtlok aufgenommen und dann digitalisiert wurde. Die Altelektronik klingt zwar sehr gut, hat aber leider einen entscheidenden Nachteil: Die Sounds laufen alle nacheinander ab und lassen sich nicht einzeln steuern. Trotzdem ist er sehr überzeugend und kann problemlos neben heutigen digitalen files bestehen, sofern man ihn in den digitalen Kreislauf eingebunden bekommt.

Eine Hörprobe: https://www.youtube.com/watch?v=UhfhT6kifY0

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