Moin,
Ich bin Anfänger in der Digitaltechnik. Ich habe mir eine MD MZSpro 8A zugelegt und zum Anfang die kleine Schöma 2060 mit einem MD Drive S augerüsstet, damit sich der Schaden bei einem Fehler in grenzen hält
Die Einrichtung, Installation und Inbetriebnahme lief problemlos. Lok fährt und das Licht kann ich schalten. Einarbeitung in die CVs war auch nicht so schlimm wie erwartet.
Nun ist es so, das bei einem Richtungswechsel die Lok kurz anfährt und wieder stehen bleibt, das macht sie 2-3 mal hintereinander bis sie garnicht mehr losfahrt. Wenn ich wieder in die andere Richtung schalte fährt sie ganz normal. Dieses Problem tritt nur sporadisch auf. Kontaktprobleme am Gleis könne nicht die Ursachse sein, da es auf dem Programmiergleis ebenso ist.
Ist vielleicht der Decoder zu "klein" für den Bühlermotor? Allerdings zieht die Lok laut App nur 600mA max. mit LIcht. Das sollte der Drive S doch packen? Oder hat jemand einen anderen Tipp?
Zur 2. Sache
Ich begann die Tage dann die 66 9001 aus den 80igern zu digitalisieren.
Mit MD Drive L, SX6 Sound Modul und gepulstem Verdampfer. Dies lief auch alles Top soweit.
Nach ein paar Anpassungen läuft sie nun schon ganz gut. (besser gehts natürlich immer)
Frage zur Funktionsbelegung der Z21 App. Dort können nur Funtionen bis F 31 eingestellt werden, mit dem Hinweis, das weitere Funktionstasten ab 32 erst ab Firmware 1.24 verfügbar sind. Muss ich also mit der MD MZSpro mit 32 Funktionen auskommen?
Natürlich komme ich damit aus, aber es müsste natürlich viel umprogrammiert werden.
Ich freue mich auf Antworten zu meinen Fragen,
Schöne Grüße, der Anfänger erwinchen81
Digitalisierung. Fragen zu Drive S und F Funktionen Z21 App
Moderator: lgb-fan
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Re: Digitalisierung. Fragen zu Drive S und F Funktionen Z21 App
Hallo Erwin!
Zu Problem 1:
Die Angaben welche Du gefunden hast beziehen sich auf eine fabrikneue Lok. Bei gebrauchten Maschinen sieht das oft ganz anders aus. Schmutz, altes Fett im Getriebe, abgenutzte und / oder klemmende Motorkohlen, mit Kohlenabrieb zugesetzte Rillen am Läufer des Motorankers, generell schwergängige Mechanik machen die Angaben zur maximalen Stromaufnahme zunichte. Um festzustellen wieviel Strom Deine Lok braucht musst Du dies messen (also ohne Decoder - nur Motor und Beleuchtung), alles andere ist nur geraten.
Dazu noch ein paar Tipps von jemandem der schon viele Loks in verschiedenen Spurweiten (N bis G) digitalisiert hat:
- Bei gebrauchten Loks immer die komplette alte Elektrik rauswerfen und neu verkabeln
- Bei gebrauchten Loks das Getriebe zerlegen und komplett reinigen (= alles Fett und Dreck raus - die Hersteller schmieren da immer viel zu viel rein)
- Bei gebrauchten Loks (wenn möglich) den Motor öffnen und Schleifring sowie die Isolierrillen reinigen, wenn nötig die Kohlen ersetzen und falls erforderlich die Hülsen in welchen die Kohlen gleiten reinigen (sie dürfen nicht klemmen!)
- Den Motor VOR dem Wiedereinbau testen und die Stromaufnahme messen (Leerlauf = ohne Belastung und mit Belastung = Motor bremsen, z.B. mit den Fingern), ist der Strom zu hoch den Motor ersetzen
- Beim Zusammenbau von Motor und Getriebe alle Lager (also dort wo sich etwas dreht) mit etwas Öl (1-2 Tropfen max.) und die die Zähne der Zahnräder DÜNN (= nur bestreichen nicht wieder "zukleistern") mit frischen Fett versorgen
- mechanische Teile (z.B. Gestänge von Dampfloks) an den beweglichen Verbindungen mit einem Tropfen Öl schmieren
- Nach dem Zusammenbau des Getriebeblocks diesen Testen, alles muß leicht und rund laufen, ggf. auch jetzt nochmal den Strombedarf messen
- das neue Fett und Öl MUSS harz- und säurefrei sein (= kein "preiswertes" Produkt aus dem 1€-Laden!!)
Zu "Problem" 2:
Als langjähriger Gartenbahner habe ich selbst wie auch bei vielen anderen Gartenbahnern bei Treffen nie erlebt daß man wirklich 31 Funktionen braucht. Es ist vielleicht ganz reizvoll wenn man so viele Funktionen zum Auslösen hat, aber meine Erkenntnisse zeigen mir immer wieder das Bild daß in vielen Fällen nicht mehr als 4 bis 8 Funktionen wirklich benutzt werden. Der Rest "schlummert" zwar auf dem Decoder, wird aber (fast) nie ausgelöst. Ich bin inzwischen dazu übergegangen bei eigenen neu zu digitalisierenden Loks nur noch etwa 10 Funktionen zum Auslösen zu programmieren. Das sind neben Licht vorne / hinten Rauch, Pfeife, Glocke, Führerstandbeleuchtung, eine oder zwei Bahnhofansagen, Schaffnerpfiff, Kohlen schaufeln, Kuppeln und Sound leiser machen. Alle anderen Geräusche sind zwar auf den Decoder aufgespielt, werden aber keiner Funktionstaste zugewiesen.
Es ist natürlich in jedem Fall eine rein persönliche Sache und jeder soll es so handhaben wie man es am liebsten hat. Ich bin mit über 30 Gartenbahndampfloks inzwischen zur Erkenntis gelangt daß ICH diese Menge an möglichen schaltbaren Funktionen nicht brauche da ICH sie schlicht weg nicht verwende.
Die Entwicklung wird selbstverständlich weitergehen und ich denke man wird in naher Zukunft schon bis zu 48 oder gar 64 Funktionen digital schalten können. Nur wer behält da noch den Überblick? Oder braucht man das tatsächlich oder ist es dann mehr nur das Angebot der Hersteller daß man so viel schalten könnte?
Gruß
Stephan
Zu Problem 1:
Die Angaben welche Du gefunden hast beziehen sich auf eine fabrikneue Lok. Bei gebrauchten Maschinen sieht das oft ganz anders aus. Schmutz, altes Fett im Getriebe, abgenutzte und / oder klemmende Motorkohlen, mit Kohlenabrieb zugesetzte Rillen am Läufer des Motorankers, generell schwergängige Mechanik machen die Angaben zur maximalen Stromaufnahme zunichte. Um festzustellen wieviel Strom Deine Lok braucht musst Du dies messen (also ohne Decoder - nur Motor und Beleuchtung), alles andere ist nur geraten.
Dazu noch ein paar Tipps von jemandem der schon viele Loks in verschiedenen Spurweiten (N bis G) digitalisiert hat:
- Bei gebrauchten Loks immer die komplette alte Elektrik rauswerfen und neu verkabeln
- Bei gebrauchten Loks das Getriebe zerlegen und komplett reinigen (= alles Fett und Dreck raus - die Hersteller schmieren da immer viel zu viel rein)
- Bei gebrauchten Loks (wenn möglich) den Motor öffnen und Schleifring sowie die Isolierrillen reinigen, wenn nötig die Kohlen ersetzen und falls erforderlich die Hülsen in welchen die Kohlen gleiten reinigen (sie dürfen nicht klemmen!)
- Den Motor VOR dem Wiedereinbau testen und die Stromaufnahme messen (Leerlauf = ohne Belastung und mit Belastung = Motor bremsen, z.B. mit den Fingern), ist der Strom zu hoch den Motor ersetzen
- Beim Zusammenbau von Motor und Getriebe alle Lager (also dort wo sich etwas dreht) mit etwas Öl (1-2 Tropfen max.) und die die Zähne der Zahnräder DÜNN (= nur bestreichen nicht wieder "zukleistern") mit frischen Fett versorgen
- mechanische Teile (z.B. Gestänge von Dampfloks) an den beweglichen Verbindungen mit einem Tropfen Öl schmieren
- Nach dem Zusammenbau des Getriebeblocks diesen Testen, alles muß leicht und rund laufen, ggf. auch jetzt nochmal den Strombedarf messen
- das neue Fett und Öl MUSS harz- und säurefrei sein (= kein "preiswertes" Produkt aus dem 1€-Laden!!)
Zu "Problem" 2:
Als langjähriger Gartenbahner habe ich selbst wie auch bei vielen anderen Gartenbahnern bei Treffen nie erlebt daß man wirklich 31 Funktionen braucht. Es ist vielleicht ganz reizvoll wenn man so viele Funktionen zum Auslösen hat, aber meine Erkenntnisse zeigen mir immer wieder das Bild daß in vielen Fällen nicht mehr als 4 bis 8 Funktionen wirklich benutzt werden. Der Rest "schlummert" zwar auf dem Decoder, wird aber (fast) nie ausgelöst. Ich bin inzwischen dazu übergegangen bei eigenen neu zu digitalisierenden Loks nur noch etwa 10 Funktionen zum Auslösen zu programmieren. Das sind neben Licht vorne / hinten Rauch, Pfeife, Glocke, Führerstandbeleuchtung, eine oder zwei Bahnhofansagen, Schaffnerpfiff, Kohlen schaufeln, Kuppeln und Sound leiser machen. Alle anderen Geräusche sind zwar auf den Decoder aufgespielt, werden aber keiner Funktionstaste zugewiesen.
Es ist natürlich in jedem Fall eine rein persönliche Sache und jeder soll es so handhaben wie man es am liebsten hat. Ich bin mit über 30 Gartenbahndampfloks inzwischen zur Erkenntis gelangt daß ICH diese Menge an möglichen schaltbaren Funktionen nicht brauche da ICH sie schlicht weg nicht verwende.
Die Entwicklung wird selbstverständlich weitergehen und ich denke man wird in naher Zukunft schon bis zu 48 oder gar 64 Funktionen digital schalten können. Nur wer behält da noch den Überblick? Oder braucht man das tatsächlich oder ist es dann mehr nur das Angebot der Hersteller daß man so viel schalten könnte?
Gruß
Stephan
Gartenbahn - Was sonst?
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Re: Digitalisierung. Fragen zu Drive S und F Funktionen Z21 App
Hallo Stephan,
ich bedanke mich ausserordentlich für deine detailierte Antwort.
Ich hoffe das ich am Wochenende Zeit finde deine Ratschläge "abzuarbeiten"
Ich hätte gern mehr Zeit für meine Gartenbahn, bin allerdings beruflich z.zt. sehr eingespannt.
Beste Grüße
erwinchen81
ich bedanke mich ausserordentlich für deine detailierte Antwort.
Ich hoffe das ich am Wochenende Zeit finde deine Ratschläge "abzuarbeiten"
Ich hätte gern mehr Zeit für meine Gartenbahn, bin allerdings beruflich z.zt. sehr eingespannt.
Beste Grüße
erwinchen81
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Re: Digitalisierung. Fragen zu Drive S und F Funktionen Z21 App
Moin Stephan,
hier nun meine Rückmeldung,
ich habe das Getriebe zerlegt und inspiziert.
Es sah alles sehr gut aus, fast neu, da die Lok auch noch nicht so viele Kilometer in ihrem Leben gemacht hat. Dennoch alles gereinigt und wieder montiert. Keine Verbesserung mit Drive S eingetreten.
Da ich ja noch nicht so viel Erfahrung mit Decodern habe, baute ich den Drive S wieder aus und ersetzte Ihn durch einen Drive M. Inkl. Einbau von 3 Licht Spitzensignal, Lichtwechsel und "Rundumleuchte" auf dem Dach. Auch ein SX6 Modul hat sie bekommen.
Und siehe da.... die kleine läuft wie "Teufel"
Also vermute ich mal, das der Drive S ne Macke hat oder eben zu klein für Spur G ist. Obwohl anders beworben. Es zeigt sich für mich mal wieder .... wer billig kauft ... kauft 2x
Für mich habe ich also beschlossen immer mindestens den M zu nehmen. Der natürlich auch mehr Möglichkeiten bietet sowie komfortablere Anschlüsse hat.
Schöne Grüße
hier nun meine Rückmeldung,
ich habe das Getriebe zerlegt und inspiziert.
Es sah alles sehr gut aus, fast neu, da die Lok auch noch nicht so viele Kilometer in ihrem Leben gemacht hat. Dennoch alles gereinigt und wieder montiert. Keine Verbesserung mit Drive S eingetreten.
Da ich ja noch nicht so viel Erfahrung mit Decodern habe, baute ich den Drive S wieder aus und ersetzte Ihn durch einen Drive M. Inkl. Einbau von 3 Licht Spitzensignal, Lichtwechsel und "Rundumleuchte" auf dem Dach. Auch ein SX6 Modul hat sie bekommen.
Und siehe da.... die kleine läuft wie "Teufel"
Also vermute ich mal, das der Drive S ne Macke hat oder eben zu klein für Spur G ist. Obwohl anders beworben. Es zeigt sich für mich mal wieder .... wer billig kauft ... kauft 2x
Für mich habe ich also beschlossen immer mindestens den M zu nehmen. Der natürlich auch mehr Möglichkeiten bietet sowie komfortablere Anschlüsse hat.
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Re: Digitalisierung. Fragen zu Drive S und F Funktionen Z21 App
Hallo Erwin!
Freut mich daß es nun mit dem anderen Decoder funktioniert. Digitalisieren bringt manchmal so einige Stolperfallen mit, gerade wenn es um den Strombedarf des umzubauenden Fahrzeuges geht. Und wie ich ja schon geschrieben habe kann man sich auf die Angaben, welche man im www finden kann, auch nicht immer verlassen. Eine Lok aus einer Fertigungsserie kann im Vergleich mit einer identischen Lok aus der gleichen Serie unterschiedliche Verbrauchswerte aufweisen, dazu spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle.
Viele Spaß mit Deiner Lok.
Gruß
Stephan
Freut mich daß es nun mit dem anderen Decoder funktioniert. Digitalisieren bringt manchmal so einige Stolperfallen mit, gerade wenn es um den Strombedarf des umzubauenden Fahrzeuges geht. Und wie ich ja schon geschrieben habe kann man sich auf die Angaben, welche man im www finden kann, auch nicht immer verlassen. Eine Lok aus einer Fertigungsserie kann im Vergleich mit einer identischen Lok aus der gleichen Serie unterschiedliche Verbrauchswerte aufweisen, dazu spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle.
Viele Spaß mit Deiner Lok.
Gruß
Stephan
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