Anlage Begrünen

Fragen und Beiträge zum Thema Gartenbahn Anlagenbau bzw. Gleisbau.

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maxico
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Anlage Begrünen

Beitrag von maxico » 17.05.2011, 20:44

Hallo zusammen,
da der Schnee nun ja endlich weg ist und ich auf meiner Anlage fast alle R1 durch R2 Schienen ersetzt habe, stellt sich mir eine neue Frage:
Wie soll ich die Anlage möglichst realitätsnah begrünen?

Für einen kleinen Wald und ein paar einzelne Bäume habe ich schon gesorgt, das ist ja auch recht leicht. Aber wie habt ihr die Bereiche in Gleisnähe begrünt? Ich habe es schon mit Moos versucht, aber das hacken mir die Vögel immer weg. Gras bis zum Gleis ist auch blöd, da es beim Mähen dann Probleme gibt.

Gibt es spezielle Bodendecker Pflanzen, die ihr empfehlen könnt? Oder gibt es irgendwelche Materialien, an die ich vielleicht noch nicht gedacht habe?

Freue mich auf eure Hinweise, Tips und Tricks!
"Mögen hätt ich schon wollen,
aber dürfen habe ich mich nicht getraut."
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Wolle
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Beitrag von Wolle » 18.05.2011, 01:38

Gegen die Vögel hat sich, nach Experimenten mit Katze, Luftgewehr und Netzen, Ameisengift bewährt. Nicht dass die Vögel das fressen, nein, ohne Ameisen und Kleinstgetier haben sie aber keinen Grund mehr zum Picken.

Mein Bodendeckerfavorit für die Erstbepflanzung ist Sternmoos. Gras in 1:22. Das hält einiges aus und wächst hier gut. Wo Sternmoos ist, siedeln sich dann auch andere niedere Arten an, in der feuchten Jahreszeit Moos, das im Mai wieder vertrocknet und das Sternmoos kommt wieder durch. Ich pflanze es im 10-cm-Raster an und ein Jahr später ist fast alles dicht. Leider kann man es kaum umpflanzen, das überstehen nur die ganz kleinen Pflanzen, oder man muss 10cm tief ausheben, weil die Wurzeln tief gehen.

Manchmal verfestigt das Sternmoos nur den Boden gerade so, dass andere Arten sich festsetzen und es wieder eingeht. Das sieht dann abwechslungsreich aus:
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Ich hatte anfangs auch Sedumarten (Fetthenne) gepflanzt, aber die wuchern so stark, dass ich alles entfernt habe.

Thymianarten ergeben Büsche mit maßstäblichen Blättern, waren bei mir aber empfindlich gegen Trockenheit und Beschnitt.

Eine vorbildähnliche Flora erfordert anfangs überraschend viel Pflege. So zupfe ich mehrmals in der Woche alles heraus, was nicht mehr "maßstäblich" aussieht. Bei Trockenheit wird häufig gewässert. Irgendwann bleiben dann nur noch die passenden Pflanzen übrig, und ab da braucht man erstaunlicherweise kaum noch etwas tun, so nach etwa 2 Jahren.

Bei mir haben sich inzwischen einige Pflanzen angesiedelt, deren Namen ich nicht kenne. Aber sicher wird jemand aus dem Forum da mehr von verstehen als ich und das auch benennen können (diese hier am Telegrafenmast bekommen noch klitzekleine (2mm) blaue Blüten).
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Schau dir mal meine Videos an, da ist immer irgendwo ein Eckchen Landchaft zu sehen. Ich werde auch versuchen, noch Bilder hier einzustellen.
Zuletzt geändert von Wolle am 18.05.2011, 02:57, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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STERNMOOS

Beitrag von Wolle » 18.05.2011, 02:46

Anfang April und September wächst das junge Sternmoos. Zum Vergleich ein LGB-Schienenprofil.
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An so einer Stelle hobelt man die Oberfläche 1-2 cm tief ab, z.B. mit einer Kelle. Dann werden mit einem Spachtel einzelne Pflanzen abgestochen.
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Jede wird im 10-cm-Raster in eine kleine Vertiefung gedrückt.
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1 Monat nach dem Anpflanzen (andere Stelle!)
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Nochmal ein halbes Jahr später
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Hier direkt nach dem Anpflanzen...
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...und 7 Monate später
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...und aktuell nochmal 3 Wochen danach:
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Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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Beitrag von Fan-Rh B » 18.05.2011, 07:14

Hallo Wolle
ich vermute das auf dem VIedeo das du unter deinem Namen hast sieht man auch Sternmoos? und die "Bäume" sind sicher Koniferen?
Lg Jeremie

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Beitrag von Wolle » 18.05.2011, 21:28

Hallo Jeremie,

die meisten Videos sind im Winterhalbjahr entstanden, da wächst Sternmoos nicht so kräftig. Im Spätherbst sind da meistens die schon absterbenden Pflanzenteile zu sehen, im zeitigen Frühjahr ist es blühendes anderes Moos. Aber es ist immer irgendwas auf dem Boden drauf.

Sternmoos sind die dunkelgrünen Flecken. Es gibt Sagina und Mnium, ich rede hier von Sagina, das, welches oft in den Fugen von Gehwegplatten wächst. Mnium ist eher im Wald zu finden, wächst höher und mag Sonne nicht so sehr.

Viele Bäume sind Kleinkoniferen, wobei die hellgrünen deutlich langsamer wachsen als die dunkelgrünen; langames Wachsen ist besser, man muss nicht so oft beschneiden.

Am besten sind ganz junge Koniferen, bei denen man alle Seitentriebe abschneidet und nur den Mitteltrieb stehen lässt, da bin ich aber erst im letzten Herbst drauf gekommen.
Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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Beitrag von maxico » 20.05.2011, 11:59

Vielen Dank für die sehr ausführliche und gut bebilderte Antwort!

Sternmoos kannte ich bisher nicht, ist aber ein super Tipp. Sieht wirklich sehr schön aus und soll angeblich sogar trittfest sein. Das erleicht natürlich Wartungsarbeiten am Gleis ungemein.

Da ich sehr ungeduldig bin, habe ich bei Dehner und Hagebau gleich alle Bestände an Sternmoos aufgekauft und pflanze diese Pflänzchen, die ca. 9 cm Durchmesser haben, jetzt überall, wo "Wiese" sein soll. Natürlich in dem auf den Schildchen angegebenen Abstand.

An einer Stelle, wo es ruhig wuchern darf, habe ich das beschriebene Fettkraut eingesetzt. Laut den Schildchen an den Pflanzen sind sowohl Sternmoos als auch Fettkraut für Sonnige/Halbschattige Orte geeignet. Das ist für meinen Garten optimal.

Kleine Bäume in Form von Koniferen hatte ich schon letztes Jahr mal gepflanzt. Sogar einen angeblich winterharten bonsajähnlichen Baum habe ich mittlerweile.

Für Sträucher habe ich an Petersilie gedacht. Der Samen ist ja äußerst günstig zu bekommen.

Sobald das ganze Grün fertig eingepflanzt und etwas angewachsen ist, stelle ich hier mal ein paar Bilder ein.
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