Digitalisierung 24801 (DR-Proletarier Lok)

[Papa heinrich]

Hallo,
ich habe mein Wunschmodell, eine 99 6001 mit dem Proletarier-Schriftzug erstanden. Jetzt möchte ich sie digitalisieren. Ich habe den Film auf YouTube gesehen, auch die Materialliste dazu, aber so richtig führt mich das nicht weiter. Es bleiben noch ein paar Fragen übrig:
- Muss ich die Beleuchtungsplatine für die hintere Beleuchtung ausbauen oder kann ich die weiter verwenden?
- Aus dem Motorblock kommen vier schwarze Kabel, die in einem Stecker auf der Platine auf dem Gewicht führen, wie werden die am XL-Dekoder angeschlossen?
Von der Explosionszeichnung her scheint sie das meisten mit der 22801 gemeinsam zu haben (kein Sound, rundes Rohr als Abstandhalter zwischen Kabinenrückwand und Lichtplatine).
Wer kann mir weiterhelfen?

Heinrich

[Liegaulok]

Guten Abend Heinrich.
Ich glaube, da hast du dir viel vorgenommen. Ohne Elektronikkenntnisse oder einfacher Elektrikkenntnisse wird es schwierig.
Ich kenne die 24801 nicht im Detail. Hat diese ein Soundmodul, welches mit einem 9V-Block für eine Weile noch dem Stop am "Leben" erhalten wird? Sind hinter dem Getriebe 2 Messingstifte eingebaut, die elektrische Taster bedienen mittels der Plastikeinlagen im Gleis?
Ich habe vor ein paar Jahren eine 99601 LGB 2080 S umgebaut. Diese hat eine riesige Soundkarte in sich, quasi analog. Ich wollte den Sound erhalten, weil er wirklich gut ist. Da der Platz im Kessel echt gering ist wegen der riesigen Soundkarte, habe ich mit einem Massoth emotion L angefangen. Das funktionierte recht gut - ohne dass es wie oft beschrieben zu einem völligen Chaos der Geräsche kam. Dann kam es zu spontanen Stops, wie wenn der Decoder überlastet ist. Ich habe den Motor gereinigt (Demontage) und einen MD drive S eingebaut. Da kam es zu dem besagten Chaos der Geräsche - Glocke, Pfeiffe, Dampfstoß alles zusammen ab Losfahren. Das liegt an der ungeglätetteten Motorspannung des Decoders sprich Pulsweiten-Modulation. Bei der Digitaliesierung der 2080 S muss die Soundkarte auf den Motoranschluss des Decoders liegen. Der Sound wird durch die Motorspannung und durch den Taktgeber gesteuert. Am Taktgeber sind da auch noch einmal Kabel und wenn vorhanden die Kontakte für Auslösung Pfeiffe und Glocke.
Schlussendlich habe ich einen uralten LGB-Decoder eingebaut. Der bringt nicht diese Spannungsspitzen ( und Pausen), hat aber nur Licht und einen F-Ausgang für die Glocke und nur 14 Fahrstufen. Letzteres kann sich die MZSpro mit WLAN-Maus nicht merken. Beim Abschalten und wieder Hochfahren der Zentrale stehen wieder 128 Fahrstufen in der Programmierung der Maus. Damit fährt aber der Decoder nicht. Das läßt sich nur durch Testanfahrt mit dem DCC-Tool vom MD auf dem Windowsrechner beheben. Herr Dege wollte darüber mal nachdenken. Ich meine, dass die alten Decoder noch gut sind für Spielereien.
Viel erzählt, schreib hier mal, was du in der Lok gefunden hast.

Gruß Dieter

[Papa heinrich]

Hallo dieter,
danke erstmal für die Antwort. Ich habe schon sie mal geöffnet, sie hat nur eine Platine auf dem Gewicht verschraubt, keinen Sound, keine Kontaktstifte o.ä. unter der Lok, nur den Dampferzeuger im Schornstein. Das einzige "elektronische" ist noch die Platine mit dem Schalter in der Feuerbuchse und die Platine, wo die rückwärtige Beleuchtung und der Steckeranschluß drauf ist. Ich wollte sie jetzt wie im Video umbauen, aber vom Umbau des Motors ist da nicht viel drin und auf der Seite vom Dekoder in Netz ist ein mehrfarbiges Kabel angegeben, bei meiner sind alle schwarz, wie muss ich dann den Dekoder verdrahten? Und dann halt eben die Frage, ob man die Platine von der hinteren Beleuchtung weiter verwenden kann oder ob ich eine völlig neue Beleuchtung einbauen muß.

Gruß
Heinrich

[Liegaulok]

Hallo Heinrich.
Ich hatte deine Bemerkung " kein Sound" übersehen. Dadurch bin ich wohl übers Ziel hinausgeschossen.
Kannst du den Link für das Video senden? Ich möchte sicher sein, dass wir vom gleichen reden. Ich habe ein Video zum Umbau einer 22801 mit ESU-Decoder gefunden.
Grüße Dieter

[Papa heinrich]

Hallo Dieter,
es ist das Video vom ML https://www.youtube.com/watch?v=EuMGL4nlODc&t=68s
Es beginnt leider erst, wo der Dekoder schon eingebaut ist

Gruß
Heinrich

[Bäketalbahn]

Hallo Heinrich,

wie es der Zufall so will habe ich meine 6001 auch vor wenigen Tage digitalisiert und heute die Lok erstmalig durch den Garten gejagt. Allerdings erfolgte die Digitalisierung mittels Massoth eMotion XLS und Massoth Rundkesselverdampfer. Die hintere Platine beherbergt die drei Schlussleuchten und eine Anschlussbuchse, insgesamt 4 Kabel. Diese waren mittels Stecker mit der Funktions-Schalterplatine verbunden. Wohlgemerkt: waren. Der Funktionsschalter wurde ausgebaut und die Kabel an der hinteren Platine mit dem Ziel diese zu verlängern neu angelötet . Die zwei Kabel zu den Leiterbahnen der drei Schlussleuchten an LI-HI und DEC+ und die beiden Buchsenzugänge an Gleis+ und Gleis-. Hat wunderbar funktioniert. Von daher denke ich schon, dass man diese Platine weiterhin verwenden kann. Die Buchse benutze ich eigentlich nur um die Stromaufnahme mittels eines Wagens mit Stromaufnahme direkt hinter der Lok zu verbessern.

mit freundlichem Gruß,
Sebastian

[Papa heinrich]

Hallo Sebastian,
das hilft mir doch schon mal weiter. Die Stromanschlüsse sind für mich nicht so wichtig, aber wenn die Beleuchtung darüber schon mal geht, brauche ich mir dafür nichts neues zu basteln.
Wie hast du das mit dem Stromschluß zum Motor geregelt. Bei mir ist das ein grauer, vierpoliger Stecker, der auf die Platine der Lok führt. Alle Kabel sind schwarz. Gibt es da einen Adapterstecker, den man an den Dekoder anschließen kann?

Heinrich

[Bäketalbahn]

Hallo Heinrich,

ich habe die von LGB verbaute Hauptplatine entfernt und mit ihr den schwarzen 4-poligen Stecker auf dem Getriebe. Bei Massoth lagen direkt 4 Kabel zum verbinden von Platine und Getriebe bei (weiß, gelb, grün und braun). Diese wurden entsprechend der Anleitung des Decoders und der Markierungen auf dem Getriebeblock benutzt, wobei auf dem Getriebe bereits "ws", "ge", "gr" und "bn" (oder so ähnlich!) hervorgehoben sind, obwohl ab Werk der schwarze Vierfachstecker verbaut ist. Denke es sollte bei deiner Platine ähnlich sein. Der Anschluss an den Motor, bzw. das Getriebe sollte auch so ziemlich der erste Punkt sein, der in der Anleitung des Decoders aufgeführt ist. Möchte mich nicht zu weit aus dem Fenstern lehen, da ich selbst auch erst seit kurzem digital unterwegs bin und es je nach benutztem Decoder und Ausgangsmodell natürlich immer einige Unterschiede geben kann.

Ich habe allerdings meine bisher digitalisierten Loks U43 und 6001 (beide um die Jahrtausendwende erworben) bis auf die Platine mit den Schlussleuchten jeweils elektrotechnisch "entkernt" und neu aufgebaut.

Hier einfach mal die Links zu drei Bildern von meinem Umbau. Die Halterung für den Verdampfer und die "Soundbox" sind PETG-Eigendrucke.

https://ibb.co/8KK5Hjw
https://ibb.co/289g9jt
https://ibb.co/6RWYQsc

mit freundlichem Gruß,
Sebastian

[Liegaulok]

Hallo Heinrich.
Ich habe erst heute das Video angeschaut. Es ist also nicht so kompliziert, wie ich angenommen hatte. Die Lok ist schon für eine Digitalisierung vorbereitet. Allerdings mit LGB/ Märklin- Bauteilen, die recht teuer daherkommen.
Sebastian hat schon das Wesentliche für dich beschrieben. Er hat einen Massoth-Decoder genommen. Da bekommt man immer ein Anschlusskit dazu. Massoth hält die Tradition von LGB hoch, weiß und braun sind für die Gleisspannung und gelb mit grün der Motoranschluss. Bei anderen Herstellern variieren die Farben, MD hat schwarz statt braun. Aber das sieht man ja in den Beschreibungen.
Sebastian hat nicht beschrieben, ob er die Verbindungen zur Lichtleiterplatte vorher ausgemessen hat. Bei älteren Modellen, die nicht werksseitig zur Digitalisierung vorbereitet sind, gibt es eine Verbindung zwischen den Lampen und den Steckdosen alter Ausführung. Bleibt diese bestehen, kann es zur Zerstörung des Decoders kommen. Also Achtung, wenn ihr mal eine ältere Lok in die Hand bekommt.
Was mich ein wenig amüsiert, dass du einen 10A-Decoder einbaust. Irre viel Leistungsreserven, die mit mehr Geldausgabe verbunden sind. Ein Drive M hätte keine Wünsche offen gelassen. Bei mir werkelt ein Lenz gold+ mit 1 A Motorstrom ganz tadellos in einer 996001 mit Soundmodul IS4 von Dietz. ( ebenfalls über SUSI ). Der Decoder kostet 33 Euro! Allerdings muss dann der Motor auch gut "geputzt" sein, was bei den alten Bühler-Motoren nicht so kompliziert ist.
Ich würde meinen, dass du den Umbau schon fertig hast. Dein Thread "Sound weg" kommt sicher von diesem Umbau.
Wenn du das Problem gelöst hast, wünsche ich dir viel Spaß beim Fahren.

Grüße Dieter

[Papa heinrich]

Hallo Dieter,
ich bin noch immer (oder schon wieder) am basteln, ist halt Winterzeit.
Es gibt bei Modell-Land das Motoranschlusskabel mit Randverbinder ML-Train 82503013,
kann ich das so anstelle vom serienmäßigen Anschlusskabel an den Motor anschließen oder muss ich da am Motor noch was ändern? Wenn man bei den Tricks schaut, muss man ja den Motor ausbauen und ein Kabel anlöten, aber dann ist ja der eine Stift nicht belegt und wenn man genau schaut, scheint er auch nur drei Stifte zu haben, meiner hat vier. Und kann man das Kabel dann so an den Dekoder anschließen?
Übrigens, der Threat "Sound weg" ist eine andere Lok, die NWE 21. Da bin ich auch noch nicht weiter, die liegt auch noch in zerlegt Teilen im Karton.

Gruß
Heinrich