Fahrproblem mit Stainz

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Loko15
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Fahrproblem mit Stainz

Beitrag von Loko15 » 27.03.2011, 11:02

Hallo alle zusammen, nachdem ich nach langem suchen nichtspassendes gefunden habe möchte ich euch um rat fragen. Meine Stainz aus der Start packung habe ich nach fahr problemen außeinander genommen und gereinig, sowol die schleifer als auch die Räder, doch meine Stainz färt trotzdem nur ein par meter und bleib dann stehn, jeoch wenn man sie etwas anstupst fährt sie wieder ein stück und allls fängt von voren an.

Daher meine Frage, an was könte das liegen, außer an den schienen?

lg ANdy

cosmo87
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Beitrag von cosmo87 » 27.03.2011, 11:22

Hast du einen Waggon mit Stromabnahme um die Lok extra einzuspeisen? Wenn ja dann probier das mal aus ob es dann besser wird.

Loko15
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Beitrag von Loko15 » 27.03.2011, 11:24

Des hab ich auch schon probiert irgendwie, aber des hat net funktioniert

Rhbberguen
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Beitrag von Rhbberguen » 27.03.2011, 11:34

Hallo Andy
Mein Kroko hat ähnliches zu Tage gebracht fährt ein bisschen und dan beginnts zu stottern oder bleibt einfach stehen. Durch dass das ich noch keinen Decoder hatte hab ich die Motor-Strom verbuindungen mit klebeband zusammen gehalten, nun hab ich dies mal Provisorisch verlötet...-siehe da es lag an der Bewegungsfreiheit und durch die fahrt haben sich die Drähte auseinander rütteln können. Ergo hast du evtl. irgend ein Kabel welches nicht sauber hält.
Ich weis klingt schräg aber ich musste nur anstupsen und der nächste Meter konnte gefahren werden.

Lg Peter

VersA B

Beitrag von VersA B » 27.03.2011, 13:25

Lieber Andy,

offenbar fährst du analog mit dem Transformator der Startpackung, so dass wir einen Teil der beim Lokumbau möglichen Probleme (z. B. Digitalisierung) bereits ausschließen können. Deinen korrekten, kurzschlussfreien Wiederzusammenbau setze ich aber voraus.

Wie alt ist deine Stainz, welches Vorleben haben sie und dein Gleismaterial? Alles neu, also Stainz letzter Bauart, Gleis oxidfrei oder schon schwarz? Oder sieht es auch bei dir aus wie bei mir: Gleise der Startpackung 30 Jahre alt, Stainz noch mit dem alten Halbschalengehäuse? Meine Stainz ist zwar nun betagt, fährt aber immer noch tadellos mit dem ersten Motorbürstensatz und weist dank angemessener Wartung auch keine quietschenden Lager auf.

Sie ist einer meiner absoluten Leichtläufer und fährt (seit 25 Jahren auch digital, seit 20 Jahren Lenz-DCC) butterweich; ihr Leistungsbedarf entspricht dem einer guten H0-Lok. 'Es geht also.'

Hast du beim Wiederzusammenbau nach der Reinigung auf den zwängungsfreien Lauf des Trieb- bzw. Kuppelgestänges geachtet? Die Kurbelzapfen der beiden Räderpaare jeder Seite beider Achsen müssen so parallel laufen wie irgend möglich. Sitzt die die Schwingenstange bewegende Gegenkurbel korrekt auf dem Vierkant des Kurbelzapfens?
Ich überhol[t]e in dieser Hinsicht unmittelbar nach dem Erwerb alle meine Triebfahrzeuge mit Treibstangen (zwischen Ge 6/6-I und der Hanomag-Mallet-104), was sich in so manchem Fall richtig gelohnt hat, denn heute habe ich immer mehr das Bedürfnis, meine (digtialen) Anfahrspannungen noch weiter abzusenken: Eben dies ist aber nicht mehr möglich, weil ich regelmäßig (abgesehen vielleicht vom Draisinenfahrer 2001) schon auf der niedrigsten Stufe fahre.

Prüfungsempfehlung für dich:

Lege die Stainz auf den Rücken -hinreichend stabile 'Schaumstofflokliegen' aus Verpackungsaltmaterial finden sich in jedem Haushalt- und verkabele ihre für klassische Krokodilklemmen ja weiß Gott ausreichend großen Stromabnehmer direkt mit dem Trafo. Beim vorsichtigen, langsamen Steigern der Betriebsspannung muss der Lokantrieb nach dem Überwinden der Losbrechwiderstände absolut gleichmäßig und ruckfrei unter minimaler Geräuschentwicklung zu laufen beginnen und dauerhaft ruhig laufen. Man hört dabei, dass die umlaufenden Massen auch bei einer Modelldampflok auf dem Radumfang nicht gleichmäßig verteilt sind. Das muss in beiden Drehrichtungen so sein und bleiben. Ach ja: Das fast notorische Eiern eines Rades ist lehmanntypisch und sollte dich nicht verunsichern; man gewöhnt sich auch daran....

Sollte dies alles so sein, woran ich kaum zweifle, weil die früher verwendeten LGB-Bühler-Motoren für Modelloks recht hochwertig sind, solltest du das Problem in der Oxidation der Schienenköpfe suchen. Dies stellt ein wirkliches Problem dar, das insbesondere im Gartenbahnbetrieb mit reinem Gleichstrom eigene Aufmerksamkeit verdient. Man kommt ihm bei, indem man die Schienen beim Auftreten von Kontaktstörungen vorsichtig 'abzieht', also letzten Endes poliert (z.B. mit Reinigungsblock LGB5004), und die Schienenköpfe dann mit einem kleinen Tröpfchen Paraffinöls für eine ganze Anlage 'versiegelt'. Unterlässt man das, oxidieren selbst vorsichtig abgezogene, "polierte" Schienenköpfe innerhalb weniger Stunden von neuem und das Theater beginnt mit nun verkürzter Vorlaufzeit. Durch den Abziehvorgang (an das oft übliche "Schleifen" mit entsprechend aufbeohrten "Schleifzügen" mag ich gar nicht erst denken) wird nämlich die Oberfläche der Schienenköpfe erheblich vergrößert, wodurch die uns umgebende, sehr reaktionsfreudige Luft 'optimale Arbeitsbedingungen' für ihr uns unangenehmes Werk erhält. Wenn man dem etwas vorbeugen kann, tut man das natürlich.

Das hier skizzierte Reinigungsverfahren beschrieb Lehmann übrigens selbst an verschiedenen Stellen, u. a. in den Alt-Betriebsanleitungen für die Elektrolokomotiven. Ich habe von einer solchen Anleitung einen Scan angefertigt, den ich dir gerne auf dem Mailweg zukommen lasse.

Hans-Joachim

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Beitrag von sberndschemir » 27.03.2011, 21:29

Hallo Hans-Joachim,
das war ein sehr schöner und lehrreicher Abriss. Wenn Andy´s Problem trotzdem noch nicht beseitigt sein sollte, dann könnte es auch an stark verschmutzten Rädern liegen. Meine 104er Mallett hatte neulich ein solches Problem. Sie blieb zwar nicht stehen , sondern stokerte weiter (trotz etlicher Goldcaps) über´s Gleis.Nach auf den Kopf drehen und Strom anlegen ging ich mit meinem Spur N Rocco Rubber ans Reinigen der Laufräder. Dies brachte bei mir einen Erfolg.
Nun hoffe ich, dass wir alle etwas zu Andy´s Problemlösung beitrugen.
LG,Bernd
Viele Grüße aus der sonnigen Pfalz senden Bernd und Famillie,

PHLCollorado
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Beitrag von PHLCollorado » 30.03.2011, 14:38

Habe so ein Problem auch mit meiner Stainz häufig. Wenn ich sie direkt an den Trafo snschließe läuft sie perfekt. Saubermachen hat etwas gebracht. Aber was meint ihr? nach 13 Jahren dürften auch mal neue Stromabnehmerkohlen fällig sein oder? :lol:

cosmo87
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Beitrag von cosmo87 » 30.03.2011, 22:20

Ich hatte mal das gleich Problem bei meiner 2095 S. Nur da war es so, das der Motor im vorderen Drehgestell sehr warm wurde und auch angefangen hat zu Riechen.
Als ich den Motor ausgebaut hatte, habe ich die Kohlen mir eine Feile vorsichtig Plan gefeilt, den Motor vom Kohlenstaub gereinigt und dann wieder die Kohlen eingesetzt.
Und danach hatte ich nie weider ein Ruckeln oder dergleichen.

VersA B

Beitrag von VersA B » 31.03.2011, 15:49

Lieber Bernd, liebe Mitleser,

herzlichen Dank für deine freundliche Anerkennung meines Beitrags oben. Ich stamme aus einer Branche auf halbem Wege zwischen den Künsten und den Naturwissenschaften, wo es sich zur Entwicklung einer soliden beruflichen Erfahrung empfahl, bestehenden Gegebenheiten auf den Grund zu gehen. Ob nun dies meine Persönlichkeit beeinflusste oder meine Persönlichkeit mich in jenes Berufsfeld führte, spielt heute letzten Endes keine Rolle mehr; man ist eben so, wie man ist, was einem naturgegeben allerdings nicht nur Freunde macht(e).


Die Radflächen, deren Verschmutzung du, lieber Bernd, ansprichst, bedürfen natürlich auch der Aufmerksamkeit, die ich für die Schienenkopfoberflächen nahe gelegt habe. Ich sehe mir deshalb den Radreifenzustand nach der Winterpause oder jeder Neuinbetriebnahme einer Lok nach zeitweiliger "Abstellung" immer genau an. Spätestens dann, wenn Fahrzeuge ruckeln aber erkennbar keine elektrischen Probleme haben (bei mir werden Fahrstrom und Speisespannung der Zentrale, also letztlich die Elektroparameter der Gesamtanlage ständig gemessen), sollte man ja eine Maschine zur 'Zwischenuntersuchung' vom Gleis nehmen.
Durch die -wenn auch extrem zurückhaltende- Paraffinölbehandlung der Schienenköpfe mit Hilfe der Metallräder eines Fahrzeugparks bilden sich im übrigen Verschmutzungen auf den Radreifen etwas zügiger aus als ohne. Dies ist nur zu verständlich, weil durch das oxidationsverlangsamende Öl eben auch Umgebungsstaub gebunden und in die Radreifenoberflächen 'gefahren' wird. Ich nütze "'n Dropp'n" Ballistol auf einem Q-Tip, um den 'Fettflecken' von den Radreifen einer auf einer Liege betriebenen Lok herunterzuhelfen. Auch die Radreifenlauflächen von Wagenädern untersuche ich von Zeit zu Zeit unabhängig davon, ob sie nun aus Neusilber oder Kunststoff bestehen.

Dein Stromabnehmerkohlentausch, lieber PHLCollorado, geht mir sehr weit: Ich habe bis heute (mit etwa 8 Jahren Betriebsunterbrechung seit den 1980ern) keine Notwendigkeit gesehen, Stromabnehmerkohlen auszutauschen, wohl aber zusätzliche einzubauen, die ab Werk fehlten. Dennoch rührt dein Hinweis auch an einen Punkt der Stromabnahme, der regelmäßige Aufmerksamkeit verdient: Die (Rad-)Stromabnehmer lagern nämlich Reste ihrer Kupferkohlebestandteile an der Radinnenseite ab, die man von Zeit zu Zeit per Küchentuch und trocken oder mit einem kleinsten bisschen Ballistol entfernen sollte. Welches Hilfmittel ich (vermutich aus der Kontakt-XX-Küche) vor Beginn meiner Ballistoltage dafür benützte, weiß ich leider nicht mehr. Klemmfrei federn müssen die Abnahmebürsten natürlich in jedem Falle. Treten da Mängel auf, wird in den meisten Fällen der Tausch nicht zu umgehen sein.

Cosmo87s Hinweis auf den internen elektrischen Zustand des Motors kann bei älteren Maschinen oftmals von Bedeutung sein, verlangt aber im Reparaturfall handwerkliches Geschick (Zerlegung und klemmfreier Wiederzusammenbau des Motors) sowie einigermaßen 'er-fahrene' Einsichten in die Funktion eines klassisch kommutierten Elektromotors, den man durch ungeeignete Manipulationen am Kollektor abschießen kann. Die Kupferkohle der Bürsten lagert sich insbesondere bei von Laienhand überreichlich zugeführtem Motorenschmiermittel als leitfähige (über Dauerbetriebsjahre auch verhärtete) Paste am Kollektor ab, wo sie für parasitäre Widerstände sorgt, die die Stromaufnahme erhöhen und Wirkungsgrad und Laufruhe des Motors u. U. herabsetzen. Sie sollte man entfernen, ohne neue Schäden am Anker/Kollektor des Motors zu verursachen.
Nacharbeiten an den Bürsten sind nicht unproblematisch, weil die so umgearbeitete Bürstengeometrie ein Einlaufen der Bürsten nach Überarbeitungsende erzwingt. Das aber geht mit Bürstenverschleiß (der ist dann beabsichtigt), aber auch solchem am Kollektor (weniger angenehm) einher, was zur Minimierung wieder gewisse elektrotechnische Erfahrungen/Kenntnisse voraussetzt. Gottlob kommen solche Schadbilder eher selten vor, sind bei Standardmotoren aus dem "Land der Mitte", die inzwischen überall mit dem leidenschaftlichen Segen unserer "Anbieter" aus ihren Löchern kriechen, aber eben doch häufiger, als es mir lieb ist: Der bis heute einzige Modellbahnmotor, der unter meinen vorsichtigen Händen endgültig die Segel raffte, war nach sehr kurzer Zeit (und nach der Garantiefrist) der einer Bachmann-Straßenbahn mit eindeutigen Aufschriften zur Herkunft.

Vielleicht berichtet uns Andy ja noch, was er bei seiner Stainz nun wirklich zu den Ursachen der Fahrprobleme entdeckt hat.

Hans-Joachim

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Ramsteiner Kreuzhofbahner
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Kontaktprobleme

Beitrag von Ramsteiner Kreuzhofbahner » 31.03.2011, 16:19

:D
Hallo,
nach meinen Erfahrungen kommen einmal viele Kontaktprobleme vom
Befahren der Gleise mit diesen Plastikachsen her.
Weiters ist die Ablagerung aus der direkten Umgebung wie Blütenstaub etc beeinflussend.

Nach dem auf meiner Anlage keine Plastikräder mehr gefahren werden
-auch Gastfahrer halten sich daran- ist eine grosse Problemminderung zu verzeichnen.

Probeweises Befahren mit Plastikrädern zeigte, dass wir richtig liegen.

Und die umweltbedingten Ablagerungen auf den Gleisen werden durch die extra mit 2 Decodern ausgestattete LGB Putzminna beseitigt .
Da ja bei mir fast täglich gefahren wird, fährt die in der Woche ab und an zwischendurch für ein paar Runden einfach mit.
Einmal ist ein Decoder eingebaut für die Steuerung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Polierräder, der andere Decoder für die Regulierung der Fahrgeschwindigkeit des LGB -Gefährtes selbst.

Bislang gibt es den berühmten Abbrand an den Rädern auch nicht mehr, weil die Schienen fast sauber sind
:D

Culturefan
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Beitrag von Culturefan » 04.04.2011, 23:54

Hallo.

Habe heute eine gebrauchte (mutmaßlich nicht wenig gefahrene) Stainz bekommen, die auch ein Kontaktproblem zu haben scheint.

Eigentlich fährt sie ganz normal, Stromabnahme an allen Rädern und dem Stromabnehmer ok, Stromaufnahme ok, auch auf der Schiene fährt sie recht normal.

Aber: Sobald ich in die analoge Kehrschleife einfahre und umpole, bleibt sie plötzlich stehen oder ruckt. Wenn ich dann den Fahrregler wieder in die andere (alte) Richtung schalte, fährt sie normal weiter. Wenn ich sie nach dem Stehenbleiben kurz anschubse (Fahrregler umgepolt), fährt sie auch kurz weiter, bleibt aber u.U. auch noch einmal stehen. Wenn sie es über das Diodengleis schafft, fährt sie wieder ganz normal weiter.

Erst nach dem Ausfahren aus der Kehrschleife fährt sie dann wieder normal – und zwar in beide Richtungen.

Dieses Phänomen tritt deutlich stärker auf, wenn ich vorwärts in die Kehrschleife einfahre, als wenn ich rückwärts einfahre.

Vorwärts scheint sie einen minimal höheren Anfahrstrom zu brauchen, da muss der Fahrregler minimal weiter aufgedreht sein. Vielleicht ist das ein Hinweis auf irgendwas?

Für mich gibt das eigentlich keinen richtigen Sinn, denn auf den Schienen außerhalb der Kehrschleife fährt sie eigentlich in beide Richtungen unauffällig.

Hat evtl. jemand eine Idee, was das sein könnte?


Gruß
Tilo

Culturefan
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Beitrag von Culturefan » 05.04.2011, 21:27

So, Problem gelöst.

Irgendwo war wohl ein kleines Kontaktproblem.

Da ich sowieso mal schauen wollte, wie die Zahnräder aussehen, habe ich eben mal die Lok bzw. das Getriebe auseinander genommen.

Dabei habe ich festgestellt, dass das wohl mal nachgefettet wurde, aber mit einem grauen Fett, das auch etwas dünnflüssiger ist als das LGB-Fett. Es kam überall heraus gekrochen: Aus Schraublöchern ebenso wie aus den Achslagern.

Also habe ich alles Öl/Fett so gut es ging entfernt, alle Kohlen und Stromabnehmer gereinigt (mit meiner Metallpolitur), ebenso die Hinterseite der Räder.

Das Zeug war so dünnflüssig, dass es sogar an den Kontakten im Motorblock zu finden war, an denen die Pole des Motors anliegen.

Zum Glück ist der Motor separat behaust, so dass der nur am Zahnrad und eben an den Kontakten was abbekommen hatte. Der Motor selbst war trocken und fettfrei und sah aus wie neu.

Nun ja, also alles gereinigt, schön mit LGB-Getriebefett gefettet, und siehe da, keine Kontaktprobleme mehr.

Ich weiß ja nicht, wie viel die Lok gelaufen ist. Das Öl an den Achsen ließ mich vermuten, dass sie recht viel gelaufen zu sein schien. Aber die Zahnräder - also wirklich absolut perfekt in Ordnung. Nichts abgebrochen, die Zähnchen scharf und gleichmäßig. Also die mechanische Qualität damals war wirklich hervorragend, das muss ich mal ausdrücklich sagen.

Jedenfalls ist dieses Kontaktproblem jetzt behoben, und ich denke, diese Lok wird noch sehr lange einwandfrei ihren Dienst tun.

Ich kann nur empfehlen, bei merkwürdigen Kontaktproblemen alle Kontakte zu reinigen. Bei meiner Stainz hat es jedenfalls geholfen.

Gruß
Tilo

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Sound-Design
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Kontakte im Lokinnern

Beitrag von Sound-Design » 06.04.2011, 01:28

Ich habe zwei kleine Lökelchen mit ähnlichen Problemen behandelt. Die eine ist das LGB Dieselchen. Sie hat enorm gestottert. Dann habe ich sie mit einem Zimo MX 642 digitalisert, etwas von Blei weggeschnitten und 4 Stk Kondensatoren mit je 4,7 mF angeschlossen. Dann lief das Lökelchen schon besser aber noch nicht befriedigend. So habe ich sie wieder geöffnet und diese LGB-Stahldrähte zur Verdrahtung der Lok durch angelötete Drähte ersetzt. Seither habe ich keine Probleme mehr.

Die zweite Lok ist die Amerikanische Davenport Klein-Diesellok von Bachmann, die es auch in einer Deutschen V11 Variante gibt. Nach dem Einstecken eines Zimo MX 642r auf der Lokschnittstelle, musste ich nur noch einen der Funktionsausgänge unten am Rauchgenerator Schalter anlöten, den Conrad Lautsprecher in die Halterung kleben und ein paar Kondensatoren von Conrad unter dem Print ankleben. Aber auch hier war die Betriebssicherheit nicht gut genug. So habe ich die Rad-Stromabnehmer untersucht. Bachmann hat keine Schleifkohle, sondern ein kleines Rad mit ca 3 mm Durchmesser, welches innen am Triebrad, gleich wie bei LGB die Kohle, den Strom abnimmt. Das hatte etwas zuwenig Anpressdruck, also habe ich gegen Lokmitte einen feinen Kunststoffstreifen unterlegt und nun ist der Kontakt perfekt.
Diese beiden Loks überfahren nun sogar die alten schlanken TdV Weichen mit dem langen polarisierten Herzstück einwandfrei. Dieses wird mit Dietz Polarisatoren beschaltet. Ist das Lökelchen mit beiden Rädern auf dem Herzstück schaltet sich die Polarisation wieder ab, aber die Kondensatoren reichen aus.

Nach dem Trockensommer 2003 und den Senkungen im Boden, musste ich den Unterbau überarbeiten. Dabei habe ich die LGB und LEBU Schienen abgebaut, und gebraucht verkauft. Dann habe ich alles mit 3 Meter lange, Edelstahlgeleise neu aufgebaut. Das hat mich zwar den Zuschuss einer kleinen Lok zum Erlös von den Messingschienen gekostet, aber der Lustgewinn beim Stotterfreien Spielen ist definitiv wesentlich mehr wert als eine weitere Lok! Die Schienenlaschen stammen übrigens von Scheba - 4 Löcher, Plättchen innen und aussen 4 Schrauben fertig - wie beim Original.

Ich würde die Lokinnenverbindungen mal unter die Lupe nehmen.
LG Heinz

PS zu den beiden Kleinloks habe ich je charakteristische Sound Projekte für den Zimo Decoder gemacht.
Stumme Fische schwimmen im Aquarium. Einen Zug soll man auch hören, dezent, aber echt. Klänge sollen so präzis wirken wie jedes optische Detail.

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