Weichenfrust

Fragen und Beiträge zu Schienen und Weichen. Gleise umbauen, Weichen elektrisieren uvm.

Moderator: lgb-fan

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Culturefan
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Weichenfrust

Beitrag von Culturefan » 24.12.2010, 10:01

Hallo.

Vor zwei Tagen habe ich es getan: Ich habe mir wieder eine LGB gekauft. Erstmal ein Startset, die beiden Gleiserweiterungen und noch einige Zusatzgleise, um erst mal bequem beginnen zu können.

Jetzt ist aber schon wieder ein wenig Frust da.

Die Wagen (Personenwagen, Tankwagen 2-achsig) hüpfen sehr gerne bei Weichen aus dem Gleis. Und das, obwohl ich den Standard-Kreis aufgebaut habe (wie auf der Packung). Das kann doch nicht wahr sein!

Und zwar scheint Folgendes zu passieren: Die Achsen unter dem Wagen sind zu schwergängig (also das Drehgestell insgesamt, nicht die Räder), so dass die Räder etwas „verkantet“ aus der Kurve herauskommen. Und dann prallen sie gegen die äußere Zunge der Weiche. Da ist ein spürbarer Widerstand mit dem Finger zu ertasten.

Mir scheint, die Weichenzungen wurden vom Werk aus schon genau an dieser Ecke angefeilt. Ist das richtig? Aber viel genützt hat es nichts.

Kann man da weiter nacharbeiten?

Was kann man machen, um die Drehgestelle leichtgängiger zu machen? Dann könnte das Problem auch behoben sein. WD40? Nähmaschinenöl? Es wäre ja Plastik auf Plastik….

Ich habe noch einige Bilder angehängt, damit ihr das Problem sehen könnt.

Also ich finde, so was kann doch eigentlich gar nicht sein, bei so teurem Zeugs….

Aber vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen…


Gruß
CF



Meine Bildchen:
http://www.bildershare.de/?v=img0898n.jpg
http://www.bildershare.de/?v=img0889n.jpg
http://www.bildershare.de/?v=detail.jpg
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helu50
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Beitrag von helu50 » 24.12.2010, 11:51

Hallo,
Silikonspray hilft am Drehgestell.Öle oder Fett sammeln Schmutz.


Peter

Frohes Fest und viel Spaß mit der Bahn.

Culturefan
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Beitrag von Culturefan » 26.12.2010, 21:00

Hallo.

So, das Problem ist lokalisiert und beseitigt: Alle 6 (!) Weichen waren an den Zungen miserabel verarbeitet. Da war jeweils auf beiden Seiten ein echter Widerstand, der schon mit dem Finger zu spüren war (genau da, wo das bewegliche Gleisstück am durchgehenden "Hauptgleis" anliegt). Kein Wunder, dass die Wagen regelmäßig rausgeflogen sind.

Offenbar will der Hersteller mit dem standardisierten Feilen genau das vermeiden, aber er hat es bei keiner Weiche wirklich hingekriegt.

Die Drehgestelle stellen sich nämlich nicht immer automatisch zurück, sondern je nach vorangegangener Kurve sind sie eben einfach noch „schräg“, im Rahmen ihrer Toleranz. Bei zweiachsigen Drehgestellen wird das anders sein, aber bei einachsigen und noch dazu Plastikrädern ist das scheinbar völlig normal.

Abhilfe hat das sorgfältige Nachfeilen und Schleifen der jeweiligen Enden gebracht. Die Enden sind jetzt relativ scharf (man kann sich daran schneiden), aber dafür ist mit dem Finger keine Ecke mehr zu spüren. Und dann fahren alle Wagen sauber darüber.


Jetzt ist mir eine zweite Schwachstelle bei den Weichen aufgefallen: Das Dreieck in der Mitte.

Auch da, am Übergang vom Gleis zum Dreieck ist bei manchen Weichen ein echter Versatz zu erkennen, und wenn ein Zug stumpf dagegen fährt, kann es sein, dass Wagen raushüpfen. Das ist sehr selten im Vergleich zu dem anderen Problem, aber es kommt vor.

Wie kann man dieses Plastik am besten bearbeiten? Mit einer Feile klappt das nicht gut, da es zu weich ist. Mit einem Cutter traue ich mich nicht, es sei denn, ich lege einen Metallstreifen in diese kleine Furche, durch die das Rad rollt, damit ich nicht in dieses Material hinein schneide.

Aber vielleicht hat hier ja jemand einen guten Tipp. Das Problem eilt auch nicht, denn das Kunststoff ist geschmeidiger, so dass die Wagen viel seltener raushüpfen.


Was mich wundert: Diese Probleme müssten doch schon vielen aufgefallen sein!??? Ich finde es krass, dass z.B. die Weichen der Gleiserweiterungspackungen schon so schlecht sind. Wer macht sich schon die Arbeit und arbeitet alle Weichen mühsam nach, damit die Züge sauber darüber rollen? Eher wird doch das ganze Zeugs einfach zum Händler zurückgebracht, vor lauter Frust….


Gruß
CF
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Wolle
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Beitrag von Wolle » 26.12.2010, 21:53

Hallo Tilo,

ich vermute mal, dass bei LGB die Werkzeuge nicht mehr so gut gewartet werden wie nötig bzw. dass fällige Erneuerungen von Werkzeugteilen wegen knapper Geldmittel aufgeschoben werden.

Feilen kann man diesen Kunststoff schon mehr oder weniger gut, aber nicht unbedingt mit einer Metallfeile. Ich nehme dafür eine Aluminiumfeile, d.h. nicht eine aus, sondern für Aluminium. Erhältlich im guten Metallwarenfachhandel. Ich habe eine von der Schweizer Firma Pferd seit Jahren in Gebrauch, kostet zwar mehr, aber das ist eine Anschaffung fürs Leben.

So wie es LGB ja auch eigentlich sein sollte.

Gruß
Wolfgang

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Rotorkopp
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Beitrag von Rotorkopp » 27.12.2010, 06:54

Tilo Schrieb: Die Drehgestelle stellen sich nämlich nicht immer automatisch zurück, sondern je nach vorangegangener Kurve sind sie eben einfach noch „schräg“, im Rahmen ihrer Toleranz

Hier eine einfache Lösung,leicht im Selbstbau mit 3mm Stahldraht
zu realisieren.

Bild
LG Jürgen

lokrad
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Beitrag von lokrad » 27.12.2010, 19:13

Hallo Culturefan, ich habe bei "Schlängelweichenstraßen im R1 Bereich nicht da Herzstück bearbeitet sondern den Radlenker. Ich habe einfach zwischen Radlenker und Schiene ein Stück Plastikstreifen an den Radlenker geklebt. Dadurch wird das Rad besser geführt und das Problem war behoben. Ich habe dann etwas später allerdings auch relativ schnell auf Metallachsen gewechselt. Die laufen einfach besser.
Gruß lokrad
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Beitrag von Culturefan » 03.01.2011, 00:46

Hallo Lokrad,

haste mal Bildchen davon, wie Du die Radlenker bearbeitet hast?
Zuletzt geändert von Culturefan am 12.05.2013, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.

lokrad
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Beitrag von lokrad » 04.01.2011, 18:00

Hallo culturefan, Bilder hab ich leider nicht davon. Aber die vorgehensweise ist ganz einfach. Ich habe aus dem Modellbau (Modulorplatten) mir aus alten knapp 1mm starken Kunststoffplatten mit einem scharfen Cuttermesser 4mm breite Streifen geschnitten. (je weicher der Kunststoff um so besser). Die Länge etwas länger als der Radlenker (ca. 3mm auf beiden Seiten). Dieses Material kann man sogar mit Filzstift farblich anpassen. Ich habe dann mit ganz dünnen doppelseitigen Klebeband die vorgebogenen Streifen auf den zur Schienenseite liegenden Radlenker geklebt. Hat einwandfrei funktioniert. Bei Aussenanlagen könnte allerdings mein Kleber den Geist aufgeben. Da sollte man dann Wetterfesten nehmen. Aber ausprobieren mit lösbaren ist erst mal die bessere Sache. Wie schon geschrieben, ich habe sehr schnell auf Metallradsätze umgestellt, da diese meist auch ohne Bastelei durch die Weichen laufen.
Gruß lokrad
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Radlenker

Beitrag von Ramsteiner Kreuzhofbahner » 04.01.2011, 20:31

:D Hallo,


mein Vorschlag dazu für den innen-und Außenbereich :

Vorsatzradlenker von Betram Heyn aus Messing und Ruhe ist

http://www.modell-werkstatt.de/gleissys ... dex-1.html

Seite 2

Die gibt es in verschiedenen Radien :D

Walter H. Kraemer
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Beitrag von Walter H. Kraemer » 05.01.2011, 19:08

Hey Culturefan!
Wie Lokrad bereits vorgeschlagen hat, wechsel doch einfach probehalber bei einem Waggon die vorhandenen Plastikachsen gegen Metallachsen aus. Der Waggon wird dadurch schon erheblich schwerer und läuft wesentlich ruhiger.
Ein anderer Tip, vielleicht auch preiswerter: Besorge Dir bei Deinem Autoreifenhöker ein paar Ausgleichsgewichte zum Reifenauswuchten (selbstklebend) und von denen klebst Du max. 2 Stück auf die Unterseite des Waggons. Vielleicht hat Dein Reifenhöker ja auch noch Reste der alten Bleistreifen (selbstklebend), welche früher, als Blei noch erlaubt war, ebenfalls in unterschiedlichen Längen als Ausgleichsgewichte in die Autofelgen geklebt wurden.
Carpe diem!
Walter

In Hamburg sagt man tschüss....

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