Wie EPL-Weichenantrieb wasserfest machen?

[sabin225]

Hallo,

ich hatte die Tage bei schlechten Wetter mal testweise einen EPL-Weichenantrieb (12010) im Garten. Ergebnis: Nach dem öffnen des Antriebs waren darin etliche ccm Wasser vorzufinden. Zeitgleich erhielt ich ein gebrauchtes Entkupplungsgleis (10560) in dem sich die Wirkung von Wasser sehr drastisch zeigte: Der Magnetantrieb war durch eine extreme Rostbildung praktisch eingebacken bzw. blockiert.

Meine Frage nun dazu an die Kundigen hier im Forum: Was soll/kann getan werden, um die Weichenatriebe wirkungsvoll vor solchen witterungsbedingten Schäden bei einer Nutzung im Garten zu schützen?

LG
Herbert

[lok1515]

Ich denke du solltest darauf achten das das Wasser rundherum gut ablaufen kann und die Antriebe nicht im Wasser stehen. Von oben kann eigentlich nichts eindringen, das Wasser kommt wahrscheinlich seitlich in die Antriebe rein. Meine Antriebe sind ganzjährig draußen, außer Ameisen und Sand ist bei mir bisher nichts eingedrungen.

Gruß
Rainer

[sabin225]

Hallo,
ich habe dazu nun mal einen vorliegenden älteren EPL 1201 zerlegt und nach möglich Wassereintrittstellen untersucht.

Als wassergefährdet zeigt sich im Grunde nur ein Bauelement: Der Magnetschalter bzw. Stellmotor, insbesondere seine beiden Kabelanschlüsse und vor allem die beiden Zungen, welche das mit der Spule erzeugte Magnetfeld um den Stell-Zylinder mit dem Stabmagneten führen. Diese Zungen befinden sich in 6 Uhr und 12-Uhr-Stellung. Kommt es nun zu einem Wassereintritt im Bereich des Stellmotor, befindet sich die Zunge in 6 Uhr im Wasser liegend und korrodiert offensichtlich/nachweislich u. U. derart, daß sich der Stellzylinder zwischen den beiden Zungen nicht mehr drehen kann. So geschehen bei dem baugleichen Antrieb meines Entkupplungsgleises. Begünstigt wird das ganze noch dadurch, daß sich die gesamte Stelleinheit (Anschlüsse, Spule, beide Zungen, Stellzylinder) in einer Box innerhalb des Antriebsgehäuses befindet, aus dem eingedrungenes Wasser nicht von allein abfliesen kann. Abhilfe schaffen hier evtl. 2 Bohrungen im Boden des Gehäuses.

Aber wie kommt das Wasser nun in das Gehäuse? - Ich sehe hier für einen Wassereintritt "von oben" 3 mögliche Quellen:

1. Die beiden Bohrungen zur Verschraubung der Kabelanschlüsse
2. Die 4 Deckelschrauben
3. Den Stellhebel

Zu 1. u. 2: Diese beiden Quellen wären evtl. mit einem wetterfesten Klebestreifen oder einem Tropfen Silikonmasse wasserfest zu verschließen.

Zu 3: Bei genauer Betrachtung zeigt der Spritzguss des Stellarmes bei meinem EPL 1201 Antrieb nicht eine absolut plane Oberfläche sondern eine leichte mittige Mulde/Rinne über die gesamte Länge. Damit besteht die Gefahr, daß Regenwasser auf dem Stellhebel nicht einfach abperlt sondern über Mulde/Rinne in das innere des Gehäuses und dort in den Bereich der Stelleinheit mit den dann korrodierenden Zungen geführt wird. - Eine Lösung, wie man diese mögliche Problemstelle wirkungsvoll eleminiert habe ich - außer den beiden erwähnten Bohrungen im Boden des Gehäuses - leider nicht.

Aber vielleicht hat hier jemand im Forum hierzu eine Idee?

Grüsse
Herbert

[earl]

es hat sich vielfach bewährt den Antrieb direkt nach dem Kauf zu zerlegen und die Metallteile der Spulen mit einem Schutzlack (handelsüblicher Klarlack z.B.) zu überziehen. Dann macht es Sinn die Schrauben (Deckel, Klemmen) durch Edelstahltypen zu ersetzen. So kann selbst eine komplette Flutung den Antrieben nix anhaben. Für guten Abfluß rundherum sorgen, trocknen lassen, alles geht. Gelegentlich Schmutz aus dem Antrieb entfernen (mach ich 1 -2 x im Jahr).
Das Thema zieht sich durch viele Gartenbahnforen. Meine Erfahrung teilt sich mit der Quintessenz, daß Abdichten eher zu größeren Problemen führt (z.B. Kondenswasser dann nicht abfließen kann), erst recht, wenn noch Dekoder eingebaut sind. Piko hat es mit seinen fast baugleichen Antrieben versucht – m.M. keine gute Idee.

Gruß,

Andreas

[Orlando]

Hallo Andreas,

meine Erfahrungen decken sich fast mit Deinen.
Habe eine Piko-Weiche mit Antrieb im Jahr 2008 gekauft. Antrieb konnte im Folgejahr entsorgt werden, da Inhalt komplett verrostet (Kondenswasserbildung als Ursache!! ). Dagegen die LGB-Antriebe (seit 2000 im Garten) keinerlei Probleme. Da ich in d. R. keinen Winterbetrieb habe, werden zum "Saisonende" meine Antriebe mit WD-40 "behandelt". Im daurauffolgenden Frühjahr werden die Antriebe gereinigt und gehen problemlos wieder in Betrieb.
Beim Bau der Anlage habe ich auf eine gute Drainage, insbesondere im Bereich Weichen, etc., geachtet. Selbst bei Starkregen habe ich keinen Wassereintritt in den Antrieben beobachten können. Die Bohrungen (Anschluß Litze) habe ich mit einem Isolierband verklebt.

Aber Deine Anregung die Metallteile mit einem Schutzlack zu überziehen, werde ich bei den nächsten Neuanschaffungen mal testen.

Viel Spaß mit Deiner Anlage wünscht
Orlando