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von VersA B » 18.01.2011, 14:32
Lieber Peter,
du kommst zur zweifelhaften(?) 'Ehre' meines ersten, aber vielleicht nicht letzten Postings in diesem Forum. Daher vielleicht eine kleine Vorstellung, ehe ich deine Frage anspreche:
Wir fahren seit Beginn der 1990er Jahre unsere LGB mit Lenz, was zu teilweise recht eigenen Lösungen geführt hat, die entweder als Provisorien oder sachliche Festlegungen bis heute fortwirken. Nachdem unsere Anlage aber aufgrund ihres Alters schon geraume Zeit nicht mehr updatefähig war, beschaffte ich vor sieben Monaten einen Nachfolger der neuesten Software-Generation; aufgrund besagter Peripherie waren dies ein Lenz Set 100 und diverse Bediengeräte mehr.
Die Empfehlungen der Vorredner im Thread unterstütze ich grosso modo allesamt. Diskutieren kann man über Details.
Als LGB-Fahrer (die Loks haben Platz für Zusatzfunktionen, -- auch für solche, die es nicht ab Werk gibt bzw. gab!) sollte man tatsächlich nicht beim kleineren Set90 der Gießener anfangen, das nämlich nicht nur ein anderes Handgerät besitzt, sondern auch mit Leistungseinschränkungen bei Bedienung und Xpress-Bus aufwartet: "Das Set2 [meines Wissens = Set90], Set3 und das Compact adressieren [via Xpress-Bus] die Geräte 1,2,3,29 und 31", schreibt Lenz in der aktuellen Bedienungsanleitung des LH100 (Software 3.6) auf S. 67. Will man also den Xpress-Bus mit seinen 31 Adressen ausnützen, so bedeutet dieses, dass man an das Set 100 beschaffen sollte.
Derjenige, der ein Bediengerät mit drehbarem Inkrementgeber haben möchte, kann sich ein solches Handgerät als zweites beschaffen, einmal abgesehen davon, dass die von Lenz eigentlich immer mit interessanten Argumenten 'umschiffte' Drahtlosigkeit der Handgeräte nun/demnächst überwunden zu sein scheint. Nicht nur durch private Initiative in der Schweiz!
Ein LGB-1-A-Trafo sollte für die Digitalanlage in derselben Weise als Provisorium ausreichen, wie ein LGB-Museumszug der Rhätischen Bahn hinter der doppelmotorigen Ge 6/6-I mit jenem Trafo analog zu bewegen ist: Auf Zeit, weil in beiden Fällen (analog wie digital) früher oder später die im Trafo eingebaute, thermische Kurzschlusssicherung ansprechen wird. Die Leistungsaufnahme der Lenz-Anlage (ich betreibe LZV 100 und einen 5-A-Booster) ist an sich relativ gering (ich erinnere mich an 180 mA im Leerlauf mit einem Hnadgerät), lediglich die dem Versorger abgeforderte Leistungsspitze beim Einschalten durch das Aufladen der mittlerweile sehr viel größeren Stützkondensatoren als bei meiner alten Lenz-Anlage (LZ100 + 2x LV100; Updates bis 2.nochwas) brachte meine (Selbstbau-) DC-Versorgungsanlage (Trafo + elektronische Stabilisierung nebst elektronischer Kurzschlusssicherung) zunächst ein wenig durcheinander, was meines Zugriffs bedurfte.
Bei dir ist zu erwarten, dass beim Einschalten die Versorgungsspannung kurzzeitig zusammenbricht bis die Elkos geladen sind. Dann sollte die Anlage eigentlich laufen, bis eben über den Betrieb die Thermosicherung anspricht. Ein befriedigender Dauerzustand ist das aber nicht, weil die eigentlichen Verbraucher Lok und Zugbeleuchtung sind..
Zum Verhältnis zwischen Decodern und Motoren: Die Leistungsaufnahme der LGB-Loks unterscheidet sich aufgrund der traditionellen, aber vergleichsweise hochwertigen, siebenpoligen Motoren nur bei schweren Zügen von normal motorisierten H0-Maschinen. So laufen bei mir fast alle Loks mit 1- bis 1,5-A-Decodern. Lediglich die Zweimotorer bekamen größere Decoder spendiert. Probleme habe ich bis heute nie gehabt; sie kamen lediglich durch Fertigungsmängel der Hersteller über den Horizont: 3 Male hatte ich über die knapp zwei Jahrzehnte nur per Lupe erkennbare und lediglich in einem Falle reparable Lötzinn-Kurzschlüsse zwischen den Prozessorbeinen. Ab Werk, versteht sich... Vor einem halben Jahr verabschiedete sich die Endstufe eines LGB 55020 nach jahrelang einwandfreiem Betrieb (in der Ge 2/4-LGB-alt der Rhätischen Bahn...), den ich aufstandslos 'entsorgte', weil mit der Lok Pläne bestehen, die diesen Decoder mit nur einer Zusatzfunktion überfordern.
Insoweit: Du bist auf dem, besser "einem" richtigen Weg.
Hans-Joachim