4-Achser zwängen in Kurve

[Andreas K]

Hi zusammen,
mit steigendem Alter werden die Züge länger
Dabei ist mir zunehmend aufgefallen, daß meine großen 4-achsigen Personenwägen in den Kurven zwängen. Auf der Gerade laufen sie sehr leicht, bei minimalem Gefälle schon ohne Lok. Aber sobald sie in die Kurve abbiegen, werden sie richtig schwergängig.
Hat mich spontan verblüfft, weil ich das bei den Drehgestellen nicht erwartet hätte. Betrifft sowohl original LGB Western-Wägen als auch z.B. Toytrain Wägen. Alle haben Plastik-Räder (die LGB-Wägen sind schon etwas älter...)
Bei 4-achsigen Niederbordwägen von LGB tritt der Effekt auch auf, aber nicht so stark. Die Wägen sind aber auch um einiges leichter.

Ich vermute, das Problem ist die Reibung bzw der erzwungene Schlumpf der Räder bei Bogenfahrt? Gibt es da irgendwelche Work-arounds (außer auf Metall-Achsen umsteigen)?

VG Andreas

[Prignitzer]

Es gibt eine Möglichkeit den Rollwiederstand zu verringern. Habe ich selbst gmacht, als ich noch nicht genug Metallachsen hatte.

Die Kunststoffachsen bestehen aus drei Teilen. Der Metallachse und den beiden Radscheiben mit dem Achskörper.
Nun an den Radscheiben durch ziehen und drehen versuchen, das sich eine Radscheibe mit Achsteil von der Metallachse abziehen lässt. Dieses Teilauf 3,2mm der Länge nach aufbohren. Teile wieder zusammensetzen. Sollte leicht gehen ohne viel Spiel zu haben. Vielleicht mit 3,0mm anfangen.
Zusätzlich zwischen den Achsstummeln und der Lagerung im Drehgestell eine dünne Unterlegscheibe mit 3mm innendurchmesser einlegen.

20220811_115430.jpg

[milmestalbahn]

Genau so habe ich das auch gemacht, auch bei Piko. Jedes Rad dreht für sich allein, die laufen super leicht. Damit sich der Abstand der Räder zueinander nicht vergrößert habe ich auf die seitlichen Achsstummel kleine Unterlegscheiben aufgesteckt und gerade so viel Spiel gelassen dass alles schön leichtgängig bleibt. Da musst du mal selbst etwas probieren aber es lohnt sich.
Gruß Oliver

[Andreas K]

Hi, vielen Dank für die schnellen Antworten.
War meine Vermutung mit dem "Grip" der Räder doch richtig...

Das Aufbohren der Achsen ist eigentlich eine gute Idee, werde ich mal mit einer alten Achse ausprobieren.
Macht das dann Nachteile beim Geradeauslauf? So von wegen Sinuslauf?

Das macht wieder den Versuch des Rad-3D-Drucks interessant. Habe ich damals aufgegeben, weil ich die Radscheibe auf eine Metallachse aufgepresst habe und es immer irgendwie geeiert ist. Aber wenn es eh drehen soll, gibt das wieder neue Ideen.

Vielen Dank!
VG Andreas

[Streckenposten]

Hallo Andreas,

welche Radien befährst du denn? R1 kann im Garten schon bei den 30-cm-Zweiachsern Probleme machen, zumal die Schienenköpfe u.U. auch nicht glatt sind.

Wenn du die LGB-Achsen nimmst, ist der Sinuslauf kaum eine Frage, bei den Radkränzen ...

Viele Grüße
Holger

[milmestalbahn]

Auch bei Zweiachsern habe ich das so gemacht. Die laufen wie Schmidts Katze
Gruß Oliver

[Andreas K]

Hi, ich habe tatsächlich noch R1 im Einsatz. Habe zwar in den letzten 2-3 Jahren alles auf R2-R3 umgebaut, aber an einer Stelle geht sich das mit dem vorhandenen Platz einfach nicht aus - auch wenn es besch*** aussieht
Bei den 2-Achsern ist mir das bislang noch nicht so aufgefallen, aber da habe ich hauptsächlich Eigenbauten. Die habe ich von Anfang an mit Metallachsen ausgestattet.

Schönes Wochenende!
Andreas

[milmestalbahn]

Sind beide Räder starr auf eine Achse miteinander verbunden dann legt das äußere Rad in Kurven immer einen längeren Weg zurück als das Innere. Und der Ausgleich durch das Profil des Rades ist bei einer Modellbahn nur theoretisch vorhanden. Daher bremst es in Kurven eigentlich immer. Mein Grundstück ist ein schwieriges Thema . Ein Hang, aber nicht breit genug um drei cm Steigung einzuhalten. Also ist es zum Teil eine Bahn mit größeren Steigungen. Ich habe daher alle Achsen, auch Metallachsen, so wie oben beschrieben umgebaut. So kann ich mindestens einen Wagen mehr befördern.

Gruß Oliver

[Streckenposten]

Hi, ich habe tatsächlich noch R1 im Einsatz. Habe zwar in den letzten 2-3 Jahren alles auf R2-R3 umgebaut. ...

Hallo Andreas,

hast du das Problem nur bei R1 festgestellt oder auch bei R3?

Die Doppelachsdrehgestelle sind nun einmal auch etwas länger, so dass die Radscheiben in R1 stärker an den Schieneninnenkanten reiben (sowohl an der inneren als auch an der äußeren Schiene). Das passiert bei 2-Achsern nicht so sehr, sofern es sich nicht um Schlangenlinie in R1 handelt.

Bei R2 mag das etwas abgemildert sein, bei R3 sollte es es bezüglich der Reibung kaum Probleme geben. Andernfalls solltest du überlegen, die Spurweite der Achsen zu kontrollieren. Gelegentlich hilft auch das sachte Verengen des Abstandes der Radscheiben.

Viele Grüße
Holger