Weichenantrieb - Verkabelung

Fragen und Beiträge zu Schienen und Weichen. Gleise umbauen, Weichen elektrisieren uvm.

Moderator: lgb-fan

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Culturefan
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Weichenantrieb - Verkabelung

Beitrag von Culturefan » 28.12.2010, 13:41

Hallo.

Ich möchte die Weichen elektrifizieren, aber nicht digital, sondern zu jeder zwei Strippen ziehen.

Kommt also der EPL-Antrieb in Frage.

Hat das Stellpult irgendeine Elektronik drin?

Ich würde nämlich gerne ein eigenes bauen: Einfach 2-polige Wechselschalter mit Tastfunktion. Verkabelung ist eigentlich einfach, so dass eine Seite eben anders gepolt ist.

Die Frage ist. Was ist sonst noch in einem Stellpult drin? Eine Kontrolllampe wäre das kleinste Problem, auch das Durchschleifen einer Dauerstromleitung.

Gruß
Tilo
Zuletzt geändert von Culturefan am 27.02.2011, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.

cosmo87
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Beitrag von cosmo87 » 28.12.2010, 16:19

Hallo Tilo,

zu den Tastern kommen noch jeweils Dioden, da die Antriebe ja mit Wechseltrom betrieben werden. Ohne die Dioden würde der Antrieb nur Rattern. Ein Schaltplan dafür war glaub ich mal in einem EPL Technik Buch von Lehmann.

Gruß
Michael

Wolle
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Beitrag von Wolle » 28.12.2010, 17:33

Hi Tilo,

hier die Anordnung für Wechselstrom und bei normal leichtgängigen Weichenantrieben.
Wie Michael ja schon erwähnte, sind Dioden nötig:
Bild

Bei schwergängigen Antrieben oder bei Versorgung mit Gleichstrom hat das funktioniert:
Bild

Und da ich gerade sowieso beim Reichelt reingeschaut habe:
Dioden 1 N 400x (x = egal, 1A, kosten 2 ct)
Gleichrichter B250 C1500 rund (ist überdimensioniert, aber DER Standardgleichrichter und am billigsten : 14 ct)

Ansonsten - viel Spaß beim Basteln!

Wolfgang

Culturefan
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Beitrag von Culturefan » 28.12.2010, 22:56

Danke. Die Diodenschaltung,habe ich im Web bereits gefunden.

Ist das die Schaltung, die auch in den LGB-Stellpulten verwendet wird?


Es ist echt Wechselstrom… Wieso nimmt LGB dafür keinen Gleichstrom?

Das hatte ich mir nämlich zuerst so gedacht: 2-Polige Doppelschalter als Taster (Marquardt 1839.3402), da die äußeren Kontakte über Kreuz mit der Weiche verbinden, in der Mitte die Gleichspannung. Also nach oben tasten eine Polung, nach unten tasten andere Polung.

Das würde sicher auch gehen.

Ich habe noch einen nutzlosen alten LGB-Trafo hier: 5008. Der hat einmal Gleichspannungsanschlüsse (14 oder 18V schaltbar), einmal Wechselspannung (Spannung k.A.).

Sehe ich das richtig: Wenn ich die Diodenschaltung nehme, geht „Power“ für den Antrieb verloren (da nur je eine Halbwelle zu einer verringerten Spannung führt, habe ich gelesen).

Andererseits ist der EPL-Antrieb ja genau für diese Spannung ausgelegt.

Was ist denn besser? Schon sauber gleichgerichtete Spannung, oder die Diodenlösung?

Ich tendiere derzeit wegen den Kosten zu der Diodenlösung. Ist ja einfach zu realisieren, und man kann die kleinen Schalterchen später mal in eine Schalttafel einbauen.

Und wenn man doch mal digitalisieren will, habe ich nur ein paar Euro fuffzig in den Sand gesetzt
:D


Gruß
Tilo
Zuletzt geändert von Culturefan am 27.02.2011, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.

Wolle
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Beitrag von Wolle » 29.12.2010, 01:21

Culturefan hat geschrieben:Das hatte ich mir nämlich zuerst so gedacht: 2-Polige Doppelschalter als Taster (Marquardt 1839.3402), da die äußeren Kontakte über Kreuz mit der Weiche verbinden, in der Mitte die Gleichspannung. Also nach oben tasten eine Polung, nach unten tasten andere Polung.
Ja, genau. Das ist eigentlich mein 2. Vorschlag, halt nur etwas anders aufgebaut. Wenn man in Gedanken die "innenliegenden" Anschlüsse der beiden Taster von Foto 2 zu einem zusammenfügt, dann hat man den Marquardt-Taster:
Bild
Dabei bekommt der Antrieb "Vollwelle", also eine effektive Spannung entsprechend der ursprünglichen Spannung. Aber: der Taster kostet etwa 4,80 € bis 5,50 €.
Sehe ich das richtig: Wenn ich die Diodenschaltung nehme, geht „Power“ für den Antrieb verloren (da nur je eine Halbwelle zu einer verringerten Spannung führt, habe ich gelesen).
Prinzipiell richtig. Deshalb stand da "bei normal leichtgängigen Antrieben." Dafür nimmt man beispielsweise 2 einfache Taster T 113 A für Stück je ca. 0,30 € ( zur Not T 250 A für ca. 0,15 €, aber die "erleiden" gelegentlich Kontaktabbrand...).

Ich würde mir erstmal irgendwelche Dioden organisieren und die Halbwellenschaltung testen (einfach Kabel dranhalten...). Wenn die Antriebe sauber schalten, war´s das dann und der Benutzung der preisgünstigen Schaltung steht nichts im Wege. Ansonsten kannst du immer noch die Vollwellenschaltung nehmen (aber nicht zuu lange den Finger drauf halten...).

Mit der "Power" verhält es sich so: die Leistung des Antriebs ist natürlich von der effektiven Spannung abhängig, diese ist wie gesagt bei Halbwelle nur halb so groß. Für den LGB-EPL-Antrieb eher wichtig ist jedoch das Drehmoment des Antriebsmotors (denn es ist im Prinzip ein Motor, der sich um weniger als 180° dreht), und das wird mehr von der Spitzenspannung (oder den "Spannungsspitzen") bestimmt - und die ist auch bei Halbwelle gleich groß.

"Prinzipiell" kannst du dir so für 34 - 64 ct je Weiche, + Gehäuse + Kabel etc., ein Stellpult bauen. Billiger gehts wohl nimmer.
Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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Beitrag von Culturefan » 27.02.2011, 10:05

Hallo nochmal.

Die Diodenschaltung funktioniert wirtklich prima. Und es ist auch die amtliche Schaltung bei LGB. LGB nennt sie in den Bedienungsanleitung: http://fgb-berlin.de/instruction/Zubeho ... 072002.pdf.

Meine Wippschalter scheinen sogar 1:1 die zu sein, die in den Stellpulten eingesetzt werden.

Gruß
Tilo

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Beitrag von Rhbberguen » 27.02.2011, 11:58

Hallo Tilo lönntest du mal ein Foto von deinem Werk presentieren?
Lg Peter

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Beitrag von Culturefan » 27.02.2011, 16:20

Hallo.

Also gut, hier einige Fotos:

http://img638.imageshack.us/i/img1025k.jpg/
http://img18.imageshack.us/i/img1026kp.jpg/
http://img9.imageshack.us/i/img1028kb.jpg/
http://img834.imageshack.us/i/img1030k.jpg

Das Gehäuse ist von Reichelt, wie auch das ganze Material. Materialkosten insgesamt rund 100 Euro.

Ich habe - für die Schaltung der Magnetartikel - zwei Typen Schalter gefunden, die perfekt passen. Es sind die, die auch mutmaßlich LGB und PIKO verwenden. Hersteller: Marquardt.

Inzwischen ist das Stellpult etwas klein, aber das Gehäuse war ein guter Kompromiss aus Preis und Größe. Und wenn dann mal eine Anlage draußen installiert wird, dann gibts ohnehin eines mit Gleisplan, damit man auch immer weiß, wo welche Weiche ist.

Mit dem Pult kann ich 15 Magnetantriebe schalten, zwei Stromkreise komplett umschalten, und zweimal einpolig um-/schalten.

Die zweipoligen Schalten haben sich bewährt für ein Übergabegleis Analogkreis auf Digitalkreis, da ich die Analogloks wegen dem Quietschen nicht auf dem Digitalgleis fahren lasse, aber in diesem Abschnitt (Bahnhof) rangieren und kuppeln will, mit Zügen aus beiden "Welten".

Das klappt vorzüglich.

Die schwarzen Streifen sind mehr "Deko".

Der Innenraum wird bei "Vollbelegung" etwas eng, und die Kabeldurchführungen könnten noch weicher sein, aber es muss ja Raum für Verbesserungen geben :D

Einzig eine Möglichkeit, wie man erkennen kann, in welche Richtung eine Weiche zuletzt geschaltet wurde, wäre noch hilfreich. Falls jemand eine Idee hat, bitte posten.

Die Markierungen sind übrigens noch provisorisch. Könnte man durch Computer-gedruckte Icons einfach schicker machen.

Bin gespannt auf Eure Kommentare :)

Gruß
Tilo
Zuletzt geändert von Culturefan am 23.10.2012, 21:07, insgesamt 5-mal geändert.

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Beitrag von Wolle » 27.02.2011, 18:30

Hallo Tilo,

du hast dich in der letzten Zeit viel mit Theorie befasst und nun auch Nägel mit Köpfen gemacht. Das finde ich sehr gut.

Die Ausführung ist doch ok, Anschlüsse innen beschriftet, Kabel auf Klemmenleiste gelegt, so muss es sein. Ich halte das für sehr gelungen.
Die kleinen Schwachpunkte hast du ja schon selbst erkannt.

Nur - schwarze Rallyestreifen sind doch schon seit den 80-ern out... :D :D :D

(Und wenn das das Einzige ist worüber man meckern kann . . . :wink: )
Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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Rhbberguen
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Beitrag von Rhbberguen » 28.02.2011, 16:34

Culturefan hat geschrieben: Einzig eine Möglichkeit, wie man erkennen kann, in welche Richtung eine Weiche zuletzt geschaltet wurde, wäre noch hilfreich. Falls jemand eine Idee hat, bitte posten.
müsste doch mit so einem Schalter zu vermeiden sein-oder denn da ist die obere position eine weichen Stellung und die untere die andere die mitte würde spannungslos sein:(ist der zweite von oben also der mit zwei pfeilen und 0)
http://www.marquardt-schalter.de/rocker ... ebcc6d7b1b
Oder verstehe ich das falsch?
Die verkablung wäre ja gleich bleibend, wie Wolle ja schon gezeigt/Zeichnet hat.
Lg Peter

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Beitrag von cosmo87 » 28.02.2011, 18:12

Ja, aber dann müsstest du dir immer merken auf welche Schaltrichtung du gerade gedrückt hast.
man könnte einen Endschalter an der Weiche anbauen, oder ein Relais an den Schalter anschliessen damit dir dann eine Lampe anzeigt, in welche richtung die Weichenzungen gerade liegen.

Wolle
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Beitrag von Wolle » 28.02.2011, 19:51

Es gibt die "ganz echte" Weichenrückmeldung durch einen Schalter an der Stellschwelle der Weiche und die "echte" Rückmeldung durch einen Schalter am Weichenantrieb. Beide brauchen Kabel zurück zum Stellpult, ich halte diesen Aufwand für zu hoch.

Cosmos Idee mit dem Relais ist die Pseudo-Rückmeldung, eigentlich nur eine Erinnerung an die zuletzt gedrückte Richtung. Das sollte für die Gartenbahn ausreichen.

Statt eines bistabilen Relais kann man auch zwei billige monostabile R. nehmen, die man selbsthaltend anschließt. Wie genau hängt vom Schaltplan ab, ist aber auf jeden Fall machbar.

cosmo87
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Beitrag von cosmo87 » 28.02.2011, 20:02

Hi Wolle,
ja, das war meine Idee um sich die Kabel zum Antrieb zu sparen. Dann siehst du zwar welche Richtung du gedrückt hast, aber ob die Weiche da auch steht ist eine adere Sache. Da ich aber nur als Innenbahner denke, glaube ich das dass eine einfache möglichkeit wäre die auch nicht viel kostet.

Culturefan
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Beitrag von Culturefan » 28.02.2011, 20:09

Hey, ihr wart schneller. Trotzdem meinen Text zum letzten Posting von Peter.

Ich glaube, Du hast mich missverstanden. Das, was Du nennst, ist jetzt schon Stand der Dinge. Tippen auf die Taste nach vorne – Schalten in eine Richtung, Tippen auf dieselbe Taste hinten – Schalten in die andere Richtung. Genau wie die originalen Stellpultschalter.

Das Problem ist: Du tippst an, aber der Schalter schnellt in die Mittellage zurück. Das heißt, man weiß (später) nicht mehr, in welche Richtung die Weiche steht.

So, genau dafür habe ich inzwischen drei Lösungen überlegt, die auch andernorts im Web teilweise schon realisiert wurden, wie ich entdeckt habe.

Die erste erfordert eine Sensorik an den Weichen selbst, zum Beispiel diesen EPL-Zusatzschalter. Der gibt genau die Position der Zungen über die Kontakte aus. Haken: Man muss weitere Strippen zum Stellpult ziehen, um die Information am Stellpult zu haben.
Man kommt so auf drei bis vier weitere Strippen – je Weiche!

Vorteil: Selbst wenn ein Zug über die Schnappweichen gefahren ist und die aufgeschnitten hat – die neue Position wird ebenfalls angezeigt – in Echtzeit. Und wenn etwas klemmt, sollte ebenfalls die Anzeige entsprechend richtig bleiben.


Zweite Variante – meine Idee von gestern Abend: Ein Mini-Motor für 2 Euro in der Nähe des Schalters einbauen und auf die Welle einen Zeiger anbringen, mit jeweils einem Anschlag nach rechts und links. Elektroanschluss genau wie die Weichenkabel. Folge Tastendruck: Motor wird ebenfalls gleichzeitig mit dem Weichenmotor betätigt. Der Zeiger würde also stets in die geschaltete Position springen.


Dritte Variante: Bistabiles Relais verwenden, Anschluss der Schaltabteilung ebenfalls an die Weichenkabelanschlüsse. An die anderen einfach Glühbirnchen. Je nach geschalteter Richtung leuchtet dann die eine oder die andere.

Der Haken dieser beiden Varianten: Man sieht nur die letzte Schalterbetätigung. Wenn ein Zug eine Weiche aufgeschnitten hat oder eine Zunge blockiert ist, dann wird die falsche Leuchte / Zeigerstellung angezeigt. Es ist nämlich keine Rückmeldung, sondern nur eine „Konservierung“ der letzten Schalterbetätigung.


Welche Lösungen gibt es noch?

Welche Lösungen werden z.B. bei PC-Steuerung verwendet?

Welche Lösung kommt im Miniatur-Wunderland zum Einsatz?


Ich bin gespannt auf Eure Lösungen.


Gruß
Tilo


Ergänzung: Schalter meint hier "Taster", genauer: Wippschalter mit Tastfunktion in zwei RIchtungen mit automatischer Mittelstellung (SPDT)
Zuletzt geändert von Culturefan am 28.02.2011, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von sberndschemir » 28.02.2011, 20:24

Hi Tilo,
da du ja ein Stellpult hast, mache es doch wie früher bei der großen Bahn. Baue dir Weichenlaternen an, kann man tagsüber und nächtens sehen.
LG,Bernd
Viele Grüße aus der sonnigen Pfalz senden Bernd und Famillie,

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