Steigung

Fragen und Beiträge zum Thema Gartenbahn Anlagenbau bzw. Gleisbau.

Moderator: lgb-fan

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swisswinger
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Steigung

Beitrag von swisswinger » 26.01.2012, 18:34

Hallo zusammen
ich bin am Bau einer RHB Gartenbahn. Nun habe ich schon des öffteren gelesen, dass mann die magischen 4cm Steigung pro Meter Schiene nicht übersteigen sollte.
Dies ist auch im Garten gut einzuhalten.
Für meine Zufahrt in die Garage muss jedoch ein Gleiswendel gebaut werden.
Es ist nicht anders möglich, als die Steigung auf 6-7 cm pro m zu erhöhen.
Die RHB hat im Orginal (Berninaexpress) bis zu 7 cm pro m .
Ist dies bei der LGB auch möglich?
Leider kann ich keine so lange Versuchsstrecke aufbauen, damit ich dies mit einem Berninaexpress (5-6 Wagen) versuchen könnte. Habe auch noch nicht so viele Wagen, um da sinvolle Test zu machen.
Danke im vorraus für eure Erfahrungen.
Grüsse aus der Schweiz
Daniel :idea:
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Daniel aus der Schweiz
LGB RHB Anlage im Bau

JOO200
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Beitrag von JOO200 » 26.01.2012, 20:00

Hallo,

also die 4-5% sind wichtig, wenn du lange Züge mit 10 Wagen fahren magst.
Da du aber nur 6 Wagen fahren magst/kannst geht es auf die kurze Strecke mit so einer Steigung.

Wenn du mit den starken Maschinen von LGB fährst, wirst du wenig Probleme haben, bei Piko-Maschinen wird ein Haftreifen helfen.

Viele Grüße Johannes

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Marc
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Beitrag von Marc » 27.01.2012, 00:00

Hallo - seid Ihr schmerzfrei? - Ich fahre große Loks wie eine Sumpter Valley aber bei 4-5% brauche ich keine 10 Wagen mehr anzuhängen! - LGB verträgt mal max 2,5%

Und Daniel - 7 % hat definitiv auch die RHB nicht - vielleicht 7 Promille 1/1000
-sonst wäre es schon eine Zahnradbahn.

Ich kenn im Großraum Stuttgart eine so steile Wendel - aus dem Keller raus - da zieht das RHB-Kroko einen Wagen nach dem anderen raus.

Johannes - solltest Du jemals die Gelegenheit haben eine LGB Lok von unten zu sehen - die haben auch Haftreifen!

Das der, der fragt, keine Ahnung hat ist Ok - aber die Antwort ist ja völlig für die Tonne!
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Gruß aus Stuttgart
Marc

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Beitrag von JOO200 » 27.01.2012, 13:38

Hallo Mark,
eine Pikolok hat nicht so viel Gewicht wie eine Lgb lok.
Da so die Adhäsion nicht so groß ist, muss man sie erhöhen.
Eine 218 von Piko hat keinen Haftreifen.


Wenn man bedenkt, das die Strecke nicht nass wird , sind 7% etwas viel, aber machbar.

Und ob ein Beitrag Müll ist musst du nicht unbedingt so ausdrücken.

Gruß Johannes

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Marc
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Beitrag von Marc » 27.01.2012, 15:28

Mir kann's egal sein - baut halt 5% Steigung oder gar 7% - 2 und 3achser werden schon mit 2-3 Wagen anfangen zu Schleudern, was sowohl Haftreifen als auch Getriebe und Motoren auf Dauer schrottet, was man sich bei der "hervorragenden" (Ironie!) Ersatzteilversorgung von LGB eigentlich ersparen sollte - 2-motorige Loks wie Mallet usw. kosten dann richtig Geld - aber wer's hat!
Ich hab hier 2 Piko-Taurus (DHL und Hupac) sowie eine V60 - V60 (Piko) ist als 3 Achser schwerer wie die 3-achser von LGB wie die Spreewald oder die U43 und die Taurus entspticht in etwa dem Gewicht des RHB-Krokodils - also nix mit "Piko-Loks sind leichter". Ich kann sie gerne nebeneinander auf die Waage stellen, den ich hab sie alle da und kann tatsächlich vergleichen - ich hab auch 'ne 2,5% Steigung und kann Dir gerne zeigen, wann 2Achser, 3Achser, 4Achser, 6Achser oder gar 8Achser (Doppeltraktion) usw zu Schleudern anfangen - da würde Johannes Bauklötze staunen!

218 (Piko) habe ich keine - sollte sie wirklich keinen Haftreifen haben wird sie auch nie den Weg zu mir finden - seltsamerweise gibt's aber bei Piko im Ersatzteilshop Haftreifen für die 218er - macht irgendwie keinen Sinn, wenn sie so etwas nicht hat - grübel -!

Also wie gesagt - ist noch ein R1 Radius in der Steigung sollte man 2%, bei Geraden oder weiten Radien 3% nicht überschreiten wenn man mit vernünftigen Zügen fahren will ohne das Material zu verschrotten. Piko-Loks können zwar laut Herstellerangabe R1, tun sich da aber extrem schwer und sind somit noch anfälliger, wenn solche Kurven in der Steigung liegen. Dafür bekommt man leichter Ersatzteile, wenn man den Motor zu Klumpp gefahren hat :D

Aber wie gesagt - ist nicht mein Geld, daß so verbrannt wird - also einfach mal drauf los bauen wenn Johannes das für eine gute Idee hält (7% - ich glaub wirklich, ich träum

:shock: :?: :shock: )
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Beitrag von JOO200 » 27.01.2012, 15:36

Hallo,
nein, ich meine es ist keine gute Idee.
Ich meine es könnte klappen, allerdings ist das so eine Sache... :oops:
Ich muss mir eingestehen das 7cm (!!) auf 1 m etwas mehr als normal ist, da hat Marc recht.

Wenn es irgendwie anders geht würde ich einen größeren Radius verwenden (mit R3 könnte es vielleicht grad gehen), wenn es keine andere Möglichkeit gäbe, wäre ein Loklift vielleicht interresant ;)

Tut mir Leid für die Umstimmigkeiten

Gruß Johannes

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Beitrag von Marc » 27.01.2012, 15:48

Johannes - die Frage bezog sich auch noch auf
Berninaexpress (5-6 Wagen)
- da ist sogar 3% schon hart und Anfahren, wenn nötig, kann man definitiv vergessen! In Reutlingen auf einer Auftragsbahn fahren wir bei leichter Krümmung eine MOB G4/4 III mit 3 MOB Personenwagen und einem Gourmino - sie fährt aber schleudert, wenn sie bei 2% anfahren muß - 5-6 Wagen sind utopisch!
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Beitrag von Wolle » 27.01.2012, 16:14

Ich kann Marc von den Zahlen her nur zustimmen. 7% ist sogar in der Geraden ziemlich heftig, wenn man mehr als den 4-Wagen-Bummelzug fahren lassen will.

Ich habe an einer Stelle 3,3%, weil es nicht anders ging. Heute ärgert mich das. Wenn die Schienen nass sind, oder auch nur die Räder der Loks, geht das Geschleuder los. Das kostet Zahnräder. Wörtlich genommen. Neue Steigungen werden nur noch mit max. 2% angelegt.

Und ich habe keinesfalls schwache Loks, wenn ich mich so bei YouTube umschaue halte ich anscheinend den deutschen Zugkraftrekord für einmotorige LGB-Loks... 250 Achsen in der Ebene (davon nur 124 mit Kugellager), und 100 (Plasteachsen) auf 3,3%.

TROTZDEM würde ich nie auf die Idee kommen, Steigungen (wieder) über 3% einzubauen.

Freunde, ihr fragt hier im Forum nach Tips von Leuten die schon Erfahrung haben. Warum hört ihr dann nicht auf die und versucht immer alles besser zu wissen???

Ok, in meiner Jugend war ich auch nicht besser . . .
Viele Grüße aus Schleswig-Holstein
Wolfgang

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Beitrag von Rio Grande » 27.01.2012, 17:17

Marc und Wolfgang haben recht. Eine Steigung von 2,5 cm/m ist das Maximum auf grader Strecke. Bei kurvigen Steigungen, selbst R3 oder R5, oder feuchten Gleisen, vermindert sich der Reibwert abermals.
Egal ob Piko oder LGB oder sonstwas. Die Haftreifen sind meist wenig hilfreich. Hier empfehle ich auf die Erfahrenden zu hören.

Henrik

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sberndschemir
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Beitrag von sberndschemir » 27.01.2012, 20:04

Hallo,
einmal schnell meinen Senf an die Wurst.
Ich verfüge über6% inkl. R1 Schikane, R1 90° Kurve und zum Ende noch einmal R1 90°Kurve. Da schafft die Stainz locker 4 2-Achser.
Aber: Es handelt sich hier um eine Innenbahn.

In allen anderen Fällen gebe auch ich den Vorrednern Recht, welche da sagen bleibe unter 3%.
LG,Bernd
Viele Grüße aus der sonnigen Pfalz senden Bernd und Famillie,

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Beitrag von Marc » 27.01.2012, 21:02

Bernd - zum einen ist die Stainz eine wirklich gute Lok (und wird am meisten unterschätzt!), zum anderen wiegen leere 2-Achs Güterwagen nicht viel. Auch fährst Du wahrscheinlich Metallachsen.
Ein Bernina-Express, wie hier Gegenstand der Ausgangsfrage mit 5-6 Personenwagen hätte auch in Deiner trockenen und viel sauberer verlegten Innenbahn bei 6% nicht einen Hauch einer Chance.
Es ist absoluter Blödsinn immer wieder die Hoffnung zu wecken, daß eine Steigung dieser Art auch nur Ansatzweise möglich und sinnvoll wäre nur weil es bei em ein oder anderen unter ganz idealen Bedingungen mit hier nicht zur Debatte stehenden Zügen funktioniert - wobei auch völlig vernachläßigt wird, daß so etwas trotzdem nicht unbedingt Materialschonend ist - die Stainz ist robust, ander Maschinen sind da empfindlicher.
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Marc

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Beitrag von sberndschemir » 27.01.2012, 23:26

Hi,
hatte ich dir nicht deshalb recht eingeräumt??? :P
LG,Bernd
Viele Grüße aus der sonnigen Pfalz senden Bernd und Famillie,

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Beitrag von Marc » 27.01.2012, 23:52

Naja, Du hast es schon relativiert - aber Erfahrungsgemäß lesen die Leute immer nur das, was sie lesen wollen - und da steht, daß 6% realisierbar wären. Das da ganz bestimmte eng definierte Voraussetzungen und Zugverbände benötigt werden liest da dann keiner.
Und mal abgesehen davon, daß sie sowieso die Radien nicht schafft - Deine 2-8-8-2 oder Maschinen ähnlicher Größe oder Preislage würdest Du da auch nicht hochjagen, weil Dir die Belastung das Material auf Dauer schrotten würde.
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Beitrag von SmallSmurf » 28.01.2012, 08:05

Morgen zusammen

An bestimmten Stellen, an denen der Modellbauer größere Höhenunterschiede bewältigen muss, würde sich ja auch eine Spirale empfehlen. Zumindest denke ich über solch eine Lösung nach, als alternative bliebe nämlich nur noch die Aufschüttung mittels Erde bis zu einem erträglichen Niveau des Gefälles.

Hat von euch schon mal jemand eine Spirale geplant, gebaut oder gesehen? Welche Dimensionen muss man einkalkulieren? Ich denke mal als Radiu sollte man mindestens R3 nehmen, d.h. die Spirale hätte einen Umfang von ca. 7,3m. Macht bei max. 2% Steigung nicht ganz 15cm Höhenunterschied, was definitiv nicht reicht.

Wie würdet bzw. habt Ihr größere Höhenunterschiede im Garten bewältigen?

Gruß Sven

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Beitrag von Marc » 28.01.2012, 11:17

Eine Dampf- oder Diesellok braucht ca. 22 cm (die neuen Mogul mit Funkenfänger sogar noch mehr), die E-Loks mit Oberleitung ca. 23 cm. Man mu0 also, um wirklich alles fahren zu können, 25 cm über Boden als Mindestdurchfahrt rechnen - bei 2,5% Steigung sind das 10 m Wegstrecke. Ist es keine Streckensteigung sondern nur die Zufahrt zum Abstellbahnhof z.B. im Keller oder ähnliches kann ich auf 3% gehen und bin dann bei 8,5 m Streckenlänge. Nehme ich also R3 und setze jeden 1/4 Bogen (90°) eine Standartgerade 30 cm ein habe ich diese 8,5 m bei 3% und 25 cm - wobei der Wendeldurchmesser nur um 30 cm anwächst.
R3 hat einen Radius von 1175 mm - also einen Durchmesser von 2350 mm.
Kreisumfang = (2 x Radius) x Pi - 2350 X 3,14 = 7705,5 mm.
Also habe ich ohne die 30 cm Geraden bei R3 eine Fahrstrecke von 7,70 m wobei jetzt noch die kurzen 30 cm Geraden dazu kommen - 4 x 30 cm = 1,20 m
Gesamtfahrstrecke bei einer Wendel also 1,20 + 7,70 m = 8,90 m bei einem Durchmesser von 235 cm + 30 cm - 265 cm.

Ich sehe also das Problem nicht - bei R3 + 30 cm Gerade kann ich unter 3% bleiben und habe locker 25 cm Durchfahrthöhe!

Puuuh - so viel Mathe am frühen Samstagmorgen!
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Gruß aus Stuttgart
Marc

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