So, ich ma da ma wieder etwas weiter ... :
Leider existieren aus der Bauphase meiner beiden Rollwagen keine Fotos, ich kann
hier nur Detailfotos vom schon xx Jahre betriebenen Fertigteil zeigen.
Also zum Bau des/der Rollwagen :
Zuerst war Anfertigung der xx (ca. 90) Einzelteile ... Das Imker-U-Profil erst mal bei
den Seitenwangen auf gleiches Maß gebracht (das war unterschiedlich, 8 und 12 mm),
dann die beiden Längsträger auf Länge gebracht und flächig gut vorverzinnt, im Mittel-
bereich die Platte (außen) aufgesetz, die den U-Rahmen dort nach außen verschließt und
wo mittig des Handrad für die Feststellbremse (u.a.) ist. Danach habe ich die beiden
Schienen-Hohlprofile (von einem ehem. Auer Modellbahnetr) aufgelötet, dann beide Längs-
träger miteinander verschraubt, um beim Ausfeilen der Rasten in den 4 Bereichen der
Hemmschuhe keine seitlichen Unterschiede zu bekommen, dann wieder gelöst.
Das Verbinden beider Längsträger mit den 2 Frontprofilen und 2 Drehpunktprofilen erfordert
etwas Geduld und Genauigkeit beim Löten, die kleineren Querstreben werden erst eingesetzt,
wenn der Rahmen keine Differenzen mehr aufweist. Da das ewig nich klappen wollte, habe
ich mir dann 3 entsprechende Holzklötzer angefertigt (2 kleinere und 1 größerer), die ich
zwischen die 2 Träger gespannt habe und dann diese 4 Querteile sicherer und ohne Wackler
einlöten konnte. Das Einsetzen der 4 kleineren Querprofile war dann einfach. Das Einsetzen
der Eck- und Knotenbleche war noch einmal etwas Geduldsarbeit ...
Nachdem der Fahrrahmen dann soweit fertig war (Zeichnung in Bild 2 oben), habe ich die
Drehgestelle angefertigt, etwas vereinfacht aus einem zu biegenden Teil und den 2 Seitenwangen.
Mangels einer Drehbank und passender Büchsen habe ich die Achsen (Schweißdraht d3) einfach
ohne Lagerung durch die Bohrungen (d 3,2) der Ms-Seitenteile gesteckt. Gutes Ölen half bis heute
über diesen Mangel ...
Die Räder sind aus eingefärbtem "Hobbyplast" gegossen, Zusatz von 15 % feinsten Metall-
spänen. Die Gießform dazu hatte mir noch mein Vater (Werkzeugmacher) angefertigt - die
Fertigstellung des RW konnte er leider nicht mehr erleben ...
Hier weiter Bilder :
Der Mittelbereich des Fahrrahmens, mit den Imitationen für Luftkessel, Bremszylinder u.a. Teile

Der Bereich von der Seite aus...

von unten ...
Dann das DG auf der Gegenseite (mit Bremsteileschaden

)
und die Sache von unten ...
Deutlich zu sehen die Aufhängung des Fahrrahmens UNTER dem DG,
wie schon erwähnt.
Der Rollwagen geht sogar durch R1, allerdings kurz vorm Schleifen der Räder an den Trägern ...
Da meine Wagebn alle die Imitation der auf der Döllnitzbahn (Oschatz-Wermsdorf) üblichen
Heberleinbremse haben, mußte die natürlich auch über die Rollwagen geführt werden, hier
die Rolle in Wagenmitte (das Seil unter der Rolle wurde mittlerweile korrigiert

)
Dann die Hemmschuhe für die Sicherung der Aufsatzwagen
abgeklappt, zum Aufrangieren ...
oben ... in Stellung "Sicherung"
Um die Wagen auf die Rollwagen aufzurangieren, werden die Rollwagen dazu zusammengeschoben ...
... dann nach der Sicherung der Aufsatzwagen wieder auseinander gezogen und mit
Kuppelstangen gekuppelt
Die mechanischen Bremsteile sind zwar alle beweglich, haben aber keine wirkliche Funktion
die Bremsklötzer warten immer noch auf Anbringung ...
Der ausfahrfertige Rollwagen sieht dann so aus
Auf dem anderen Rollwagen ist ein offner Güterwagen Typ Omru.
Zusätzlich werden die Aufsatzwagen durch Verspannen mit kettenzügen gegen den Fahrrahmen
gesichert. Ich habe das auch mit einer kleinen Modellkett realisiert, für das Spannglied beim
Original habe ich aber unter dem Aufsatzwagen eine Zugfeder eingesetzt. Auf dem
Bild ist das nicht deutlich zu erkennen, ich habe da etwas nachgezeichnet, um
das etwas zu verdeutlichen. Der Haken zum Ansetzen der Spannkette ist aber deutlich
vorn rechts zu erkennen.
Der Rollwagen 2 erhielt dann später Räder mit Alu-Reifen, als eine kleine Drehbank unter
den Freunden auftauchte ...
Alle Metallteile sind zu 99% verlötet (100 W-Lötkolben, Geduld ! und möglichst wärme-
unempfindliche Finger - bzw. Haltewerkzeuge), der Drehpunkt der Drehgestelle ist eine
Schraubverbindung.
Anders als beim Vorbild, wo der Fahrrahmen ("Helling") AUF den Drehgestellen liegt, hängt
mein Rahmen UNTER den Drehgestellen (siehe Bild oben), was der Funktion keinen Schaden
tut, "Nietenzählern" aber so nicht gefallen wird ...
Diese Version gab es aber auch - bei der MPSB.
Die Anbringung der Kupplung habe ich etwas anders gelöst - da ich in Version 1 bei Kupplung
"fast" wie beim Vorbild im Rahmen der Fahrbühne akute Kurvenprobleme hatte, habe ich
die Anbringung dann so geändert, daß die Trichterkupplung am Drehgestell wirkt und in die
Kurven mitschwingt. So funktionerte es dann auch bei R1.
Meine Sachsen-Fahrzeuge sind alle mit Trichterkupplungen ausgerüstet. Für den Bedarf, daß
auch mal an ein LGB-Fahrzeug gekuppelt werden soll, habe ich mittels einer amerikanischen
(Bachmann) Pin-Kupplung einen Adapter, der schnell gegen die LGB-Kupplung getauscht werden
kann. So können auch LGBer mal meine Rollwagen fahren ...
Gekuppelt werden die Rollwagen im Zug grundsätzlich - wie beim Vorbild - über kuppelstangen. Auch für Rangierzwecke (bei Ausstellungsbetrieb etc.)
sind die Rahmen so gestaltet, das sie wie beim Vorbild aneinander passen und die
Aufsatzwagen darüber gefahren werden können. Allerdings mußten wir da immer beachten,
daß die Rollwagen keine Isolationen enthalten und zur Gleisanlage mit dem Fahrstrom
immer 1,2 mm Raum bleiben mußte - sonst kam der Automat
Ich selber auf meiner kleinen Restanlage führe diesen Rangier- und Aufgleisbetrieb
jetzt nicht mehr durch ...
Für den Fahrbetrieb sind die Aufsatz-Wagen durch die wie beim Vorbild verstellbaren
Hemmschuhe arretiert und mit einer Spannkette (+ Zugfeder) gegen den Fahrrahmen
verspannt. Die Rollwagen haben dazu an jederm Ende eine entsprechende
Hakenvorrichtungen.
Die Hemmschuhe sind bei meinen Rollwagen zu Demonstrationszwecken für Jüngere
und Interessierte wie beim Vorbild gestaltet - durch eine Drehspindel waagerecht <--> verstellbar,
abklappbar, auf der Führungsstange im Fahrrahmen verschiebbar, hochklappbar und in
den passenden Rasten einklinkbar.
Da ich keiner Gartenbahngemeinschaft mehr angehöre und meine kleine Testanlage (Rest der
ehem. Gemeinschaftanlage) keinen Publikumsverkehr ermöglicht, wurde der begonnene Bau
eines dritten, geplanten Rollwagens 2003 aufgegeben. Die Pläne für 2 "Gast"-Rollböcke
verschwanden in der Schublade ...
Für Interessenten am Bau eines solchen Rollwagens kann ich über eine PM oder andere
e-Mailverbindung gerne eine detailiertere Baubeschreibung senden, die Menge der Pläne +
Bilder nur per Post (gegen die reinen Unkosten).
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Im Internet kann man weitere Infos zum Thema Rollwagen-Modellbau finden, u.a. :
Modellbauhenke.de ...
strauss-modellbahn.de auch Verkausangebote wie
04501 kurze Ausführung (Original 5,5m) 130,- €
04502 lange Ausführung (Original 8m) 155,- €
Kuppelstangen, verschiedene Versinen
Magnus (Stahlrahmen) 375,- €
(
www.magnusbahn.de)
u.a. auch andere Spurweiten ...
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Soweit zu den Rollwagen. Sollten in den nächsten Tagen keine Frage etc. dazu
kommen, setze ich mit der Vorstellung des Schmalspur-Triebwagenzuges
VT137600 (verschrottet 1965) fort ...